Aufregung um berühmte Kletter-Passage

Everest: Der Hillary Step ist Geschichte!

Die berüchtigte Felsstufe am höchsten Berg der Erde existiert nicht mehr.

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Es sind wohl die berühmtesten zwölf Meter Gestein der Alpingeschichte. Während Sir Edmund Hillary die später nahm ihm benannte, rund 70 Grad steile Felsbarriere Ende Mai 1953 noch in freier Kletterei überwinden musste, entschärfen seit etlichen Jahren zahlreiche Fixseile die legendäre Schlüsselstelle auf der Südroute. 

Dennoch haben viele Everest-Aspiranten auch heute noch ihre liebe Mühe mit dem Hillary Step: An der Passage kam es in der Vergangenheit immer wieder zu stundenlangen Staus. Die könnten sich zukünftig erledigt haben, denn der Hillary Step existiert nicht mehr, zumindest nicht mehr in seiner bisher bekannten Form.

Mitte Mai hatte der britische Höhenbergsteiger Tim Mosdale zum ersten Mal öffentlich auf diesen Umstand hingewiesen - und damit eine regelrechte Kontroverse entfacht. Vor allem aus Nepal erntete der Alpinist heftige Kritik für seine Behauptung. Mosdale wurde beschuldigt, aus Publicity-Gründen und wider besseres Wissen eine Falschmeldung in die Welt gesetzt zu haben.

Selbst das nepalesische Tourismusministerium sah sich zu einer offiziellen Stellungnahme veranlasst. Die berühmte Felsformation würde noch existieren. Allerdings sei die Route 2017 aufgrund des vielen Schnees rund fünf Meter weiter nach rechts verlegt worden, führe also an der berühmten Passage vorbei, hieß es aus Regierungskreisen.

Ja, die Route sei verlegt worden, entgegnete Mosdale, aber nur, "weil der Hillary Step nicht mehr da war." Zur Untermauerung seiner These hat der Expeditionsleiter nun auf seiner Facebookseite neue Fotos veröffentlicht, auf denen deutlich zu erkennen ist, dass sich an der berühmten Stelle etwas verändert hat.

"Es ist ziemlich offensichtlich, dass der Brocken heruntergestürzt ist und jetzt an der Stelle Schnee liegt. Einige der Felsen darunter sehen aus wie vorher, aber der dicke Brocken fehlt jetzt", so der US-Bergsteiger und Expeditionsanbieter Garrett Madison im Outdoor-Magazin "Outside". Weitere Bergsteiger, die in diesem Jahr am Everest waren, teilen Mosdales Beurteilung.

Als wahrscheinlich gilt, dass die Felsformation durch eines der schweren Erdbeben von 2015 in Mitleidenschaft gezogen wurde.

2 Kommentare

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Alexander Rittereiser auf Facebook

Und wenn schon! Berge verändern sich.... Also, alles gut.

Walther Lücker auf Facebook

Wer glaubt denn diesen heillosen Unsinn, den die BBC in die Welt gesetzt hat. Die allermeisten Sherpa, die am Gipfel waren, sind überzeugt, es ist die Schneesituation in diesem Frühjahr geschuldet... wenn der Step angeblich beim Beben geflogen ist, wo war er denn dann im Vorjahr?