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"Sieben Tage im September"

2012 reisten Benedikt Böhm und der kürzlich verunglückte Sebastian Haag zum Manaslu. Böhm bestieg den Berg in nur 15 Stunden. Weltrekord. Tage zuvor hatte eine Lawine am selben Berg elf Menschen das Leben gekostet. Der Film "Sieben Tage im September" dokumentiert die Geschehnisse und kommt nun auf DVD in den Handel. Fünf der Silberlinge verlosen wir. Zudem zeigen wir Bilder des Films und haben Benedikt Böhm ein paar Fragen zum Film und seiner Karriere gestellt.

"Sieben Tage im September"

Der Filmverleih schreibt über den Streifen, der jetzt auf DVD erschienen ist:

In einem sehr persönlichen Film erleben wir das große Bergdrama am Manaslu hautnah mit. Am 30. September 2012 stellt der Münchner Benedikt Böhm im Himalaya einen neuen Weltrekord auf: In nur 15 Stunden besteigt er den 8163 Meter hohen Manaslu in Nepal. Vom Basislager überwindet er die knapp 3300 Meter bis zum Gipfel in einem Stück, ohne Zufuhr von künstlichem Sauerstoff.

Benedikt Böhm war eine unglaubliche Leistung gelungen - er schaffte in 15 Stunden, wofür Expeditionen normalerweise - oft mit Unterstützung von künstlichem Sauerstoff, über Lagerketten - vier Tage ab dem Basislager brauchen. Damit endet nach sechs Jahren ein von Rückschlägen und einer tödlichen Lawine begleitetes Abenteuer. Auf dem Gipfel des achthöchsten Berges der Welt verzichtet Benedikt auf das übliche Foto in Triumphpose.

Tage zuvor hatte eine Lawinenkatastrophe den Manaslu erschüttert. Auf einer Breite von einem Kilometer überraschten die Schneemassen die Bergsteiger im Schlaf und rissen das gesamte Camp einer anderen Seilschaft mit sich. Benedikt und sein Team hatten ihre Zelte nur wenige hundert Meter weit entfernt stehen und waren als erste Helfer vor Ort. Insgesamt finden 11 Bergsteiger in dieser Nacht den Tod.

Klicken Sie sich durch eine Slideshow zu "Sieben Tage im September".

"Sieben Tage im September" erzählt die abenteuerliche Geschichte von zwei Ausnahmebergsteigern, ihrer Freundschaft und Rivalität, ihrer Lust am Risiko und ihrer Verantwortung gegenüber der eigenen Familie. Was treibt Menschen dazu, immer wieder ihr Leben zu riskieren und auch nach einer solchen Extremsituation dem Berg nicht den Rücken kehren zu können?

"Sieben Tage im September" erzählt aber auch vom Schicksal derer, die mit der gleichen Vision aufbrachen und deren Leben sich an diesem verhängnisvollen Tag für immer veränderte: Die italienische Bergsteigerlegende Silvio Mondinelli, einer der Verschütteten, kommt ebenso zu Wort wie die Witwe des französischen Bergsteigers Rémy Lécluse, der in der Lawine sein Leben verlor. Und schließlich Greg Hill, der Kameramann von Benedikt Böhm und Sebastian Haag, der sich in diesen Tagen im September gegen den Aufstieg und für die sichere Rückkehr zu seiner Familie entschied.

Wir verlosen fünf DVDs. Beantworten Sie hierzu bitte unsere Gewinnspielfrage.

 

Wir haben Benedikt Böhm zu "Sieben Tage im September" und zu seiner Karriere ein paar Fragen gestellt:

alpin.de: "Sieben Tage im September" kommt jetzt auf DVD heraus. Bist Du mit dem Film zufrieden?

Benedikt Böhm: Ja, Basti und ich haben den Film schon vor unserer Reise nach Tibet abgenommen. Der Film zeigt verschiedene Betroffene, die zu Wort kommen, und lässt daher diverse Sichtweisen zu. Der Zuschauer kann selbst entscheiden mit welcher Sichtweise er sich am besten identifizieren kann. Diese Neutralität war uns wichtig. Ein Bekannter sagte mir nachdem er den Film gesehen hatte: "Wir schauen diese ganzen Filme an, aber das ist echt! Ich hatte seit langem das Gefühl nicht meine Zeit beim Zuschauen verschwendet zu haben." Der Film geht unter die Haut obwohl er bewusst auf jegliche Tränendrüsentaktik verzichtet.

Inwieweit beeinflussen die äußerst tragischen Erfahrungen vom Manaslu und dem Shisha Pangma Deine sportlichen Zukunftspläne?

Das kann ich noch nicht sagen. Beim Manaslu waren wir nicht selbst betroffen - am Shisha Pagma schon. Ich habe unmittelbar zwei Freunde verloren. Das macht emotional einen Riesen-Unterschied und hinterlässt lebenslange Wunden und Narben. Die Berge werde ich trotzdem immer lieben und sie spenden mir weiterhin Kraft.

In der Rückschau: Hast Du Dich in den letzten Jahren eventuell zu sehr von der Jagd nach Rekorden leiten lassen?

Ich habe nie Rekorde gejagt. Das ist in meinem Buch "Im Angesicht des Manaslu" ausführlich beschrieben, dass ich von Rekorden an hohen Bergen nichts halte. Wir haben unsere Grenzen ausgetestet, aber alles aus eigenem Antrieb. Basti und ich haben beide solide Jobs und sind nicht vom Bergsteigen abhängig. Es geht um den Stil, schnell und leicht in und aus der Todeszone zu kommen und mit Skiern abzufahren. Dadurch versuchen wir das Risiko zu minimieren, da wir uns nur kurze Zeit in der Todeszone aufhalten. Ich habe mich dieser Art des Bergsteigens verschrieben, weil ich mir gar nicht vorstellen kann mich anders in den Bergen (und im Leben…) zu bewegen. Das fasziniert und begeistert mich. Es gibt kein gut oder falsch - jeder trifft eine Wahl wie er sich bewegen will und kann - und das ist gut so um Klaus Wowereit zu zitieren.

Ist es die Tragik, dass Speedbergsteigen ohne neue Bestmarken nicht funktioniert?

Absolut nicht. Speed-Begehungen an 8.000ern sind immer noch eine Seltenheit und werden nicht inflationär betrieben. Die Kombination aus Speed-Begehung und Skifahren kommt noch viel seltener vor. Das wird auch noch eine ganze Zeit lang so bleiben. Wir (Basti uns ich) haben uns bei der Auswahl der Projekte nie unter Druck gefühlt, Bestmarken aufstellen zu müssen. Das wäre der falsche Weg und unnötig. Wir haben die persönliche Herausforderung gesucht. Wobei meine Risikobereitschaft, gerade was 8.000er Besteigungen angeht, deutlich zurückgegangen ist seitdem ich Familie habe. So war für mich die Doppelbesteigung (Double 8) des Shisha Pagma und Cho Oyu die risikoärmste Expedition bisher überhaupt. Keine unkalkulierbaren Steilwandabfahrten. Beide relativ niedrig mit geringen technischen Herausforderungen und unkalkulierbaren Risiken wie Eisbrüchen, etc. Beide Berge gelten als Einstiegsachttausender und das statistische Risiko ist geringer als bei allen anderen 8.000ern. Aber letztlich entscheiden die Bedingungen am Berg über den Erfolg und die großen Höhen machen jeden 8.000er zu einer Herausforderung wenn man diese ohne Sauerstoff bewältigen will.