Erstbegehung im Minya Konka Massiv (Tibet)

Simon Gietl und die "Tiroler Spitze"

Gemeinsam mit Daniel Tavernini und Vittorio Messini hatte sich der südtiroler Profibergsteiger Simon Gietl im Herbst 2014 auf den Weg nach China gemacht. Das Ziel der drei Alpinisten war die Provinz Sichuan mit ihren östlichsten Ausläufern des Himalaja. Hier ging es auf den "Little Konka" (5928m) und den 5860 Meter hohen "Tirol Shan", die "Tiroler Spitze".

Simon Gietl und die "Tiroler Spitze"
Ganz oben: Simon Gietl auf dem Gipdel des "Little Konka" (Foto: simongietl.it).
Ganz oben: Simon Gietl auf dem Gipdel des "Little Konka" (Foto: simongietl.it).

Kaum hatten die drei Tiroler einen geeigneten Platz für ihr Basislager auf dem Hochplateau des Minya Konka Massivs gefunden, wurde mit dem knapp 6000 Meter hohen "Little Konka" schon das erste Ziel in Angriff genommen. Ohne große Probleme konnten Gietl, Tavernini und Messini am 18. Oktober den Gipfel erreichen.

"Ob es sich um eine Erstbegehung des 'Little Konka' handelte, ist unklar. Wir fanden auf der Route drei Stände, die vermutlich eine koreanische Expedition hinterließ. Der koreanischen Seilschaft gelang die Erstbegehung der Westwand etwas weiter rechts von unserer Route. Die Gruppe seilte sich über die einladendere Nordwestseite ab. Erstbegehung hin oder her, am nächsten Tag stiegen wir ins Basislager ab und es wurde dann erstmal richtig gefeiert", wie Simon Gietl auf seiner Homepage verriet.

Wenige Tage später machte sich das Trio auf zu einer bis dato "noch unbestiegene Spitze zwischen 'Stiffler’s Mum' und 'Melcyr Shan'". Die Formation war bereits 2012 Ziel der Abschluss-Expedition des DAV-Expedkaders unter Führung von David Göttler gewesen.

Gietl beschreibt das Finale so: "Auf den letzten 40 Metern erwartete uns sonnige und windstille Bedingungen, schöner Granit und die Aussicht auf einen noch unbestiegenen Berg. Die letzten zehn Meter kletterte ich im Vorstieg über die ausgesetzte Kante und dann standen wir auf dem nun erstbegangen Gipfel. 'Tirol Shan', also Tiroler Spitze sollte diese äußerst formschöne, ca. 5.860 m hohe Granitnadel genannt werden."