Nepal: Rückgang bei den Permits

Saisonstart am Everest

Am höchsten Berg der Erde beginnt die Besteigungssaison. Doch nach den schweren Katastrophen der beiden vergangenen Jahre, ist die Zahl der Everest-Aspiranten deutlich zurückgegangen.

Möchten in dieser Saision über die Südroute zum Everest-Gipfel gelangen:  Johann Peiris und Jayanthi Kuru-Utumpala asu Sri Lanka.
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Unter der aktuellen Entwicklung hat vor allem Nepal erheblich zu leiden. Obwohl man gerade erst eine Verlängerung der Besteigungslizenzen aus den Jahren 2014 und 2015 bekannt gegeben hat, blieb der erhoffte Run ausländischer Bergsteiger auf den Everest bisher aus.

Schlimmer noch: Auch bei den neu beantragten Permits sei ein deutlicher Rückgang festzustellen, wie das Tourismusministerium in Kathmandu jüngst bekannt gab.

Waren es im Jahr 2015 noch 358 Bergsteiger gewesen, die den höchsten Berg der Erde von der Südseite angehen wollten, sind es Pressemeldungen zufolge in diesem Jahr nur 280. Immerhin - zum traditionellen Start der Everest-Saison Anfang April belief sich die Zahl der vergebenen Lizenzen gerade einmal auf 125.

Für Nepal ist diese Entwicklung verheerend. Allein die Achttausender-Aspiranten bescherten der Staatskasse des bettelarmen Landes durchschnittlich mehrere Millionen US-Dollar pro Jahr.

Dazu kamen noch die erhebliche Devisen-Einnahmen durch die Trekkingtouristen. Diese halten sich aber heuer ebenfalls zurück, obwohl Touren zum und auf den Everest von lokalen Anbietern in dieser Saison zu wahren Dumpingpreisen angeboten werden.

 "Viele Kunden wollen sich die Situation nach dem Erdbeben erst einmal ansehen und verschieben ihre Ziele auf 2017", bringt Dominik Müller, der Chef des deutschen Bergreiseanbieters Amical Alpin, die gegenwärtige Situation auf den Punkt

Anders sieht die Lage in Tibet aus. Nach Angaben der hiesigen Bergsteigervereinigung seien alle 400 Everest-Lizenzen für das erste Halbjahr vergeben worden. 

Spätestens seit dem tragischen Tod von 16 Sherpas im Khumbu-Eisbruch 2014 wird die Nordseite des Everest für die großen kommerziellen Anbieter immer mehr zur ersten Option.

Auch Gerd Schütz wird seinen zweiten Versuch am höchsten Berg der Erde wieder von Tibet aus angehen. Mit 65 Jahren wäre der Münchner der älteste Deutsche, der jemals den Gipfel des Everest erreicht hat.

Mehr zum Thema finden Sie in der Mai-Ausgabe von ALPIN: In "Nepal unter Druck" beleuchtet Autor Stefan Nestler das Geschäft mit dem Everest. 

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