Schweizer gelingt erste Winterbegehung der Route

Dani Arnold: "Deep Blue Sea"

Extrembergsteiger Dani Arnold konnte am 27. Dezember 2015 die erste Winterbegehung der Route "Deep Blue Sea" realisieren.

Dani Arnold glückt erste Winterbegehung der Route "Deep Blue Sea"

320 Klettermeter Meter ist sie lang, die Route "Deep Blue Sea" (7b+) am Genferpfeiler in der Nordwand des Eiger. Obwohl bereits 2002 erstbegangen, erlangte die Linie erst sechs Jahre später durch Dean Potter Berühmtheit.

<p>Holte sich bei der Wintererstbegehung von "Deep Blue Sea" am Genferpfeiler blutige Finger: Dani Arnold.</p>

Holte sich bei der Wintererstbegehung von "Deep Blue Sea" am Genferpfeiler blutige Finger: Dani Arnold.

© Mammut

Der im Mai des vergangenen Jahres tödlich verunglückte Extremsportler wagte hier seine erste FreeBase-Begehung am Eiger: Nur mit Kletterschuhen, Chalkbag und einem Fallschirm ausgerüstet, war Potter am 06. August 2008 die neun - fast durchwegs überhängenden - Seillängen von "Deep Blue Sea" Free Solo geklettert. Die Bilder von Beat Kammerlander gingen damals um die Welt.

Ganz so extrem wie Potter ist Dani Arnold nicht unterwegs. Auch bei seinem zweiten Versuch, die Route im Winter zu begehen, wollte der Schweizer - der im April 2015 einen neuen Speed-Rekord am Matterhorn aufgestellt hatte - auf eine solide Seilsicherung nicht verzichten.

Ende Dezember 2015 startete der Profi mit seinem Sicherungspartner Martin Echser und bei "perfekten Bedingungen" (minus 3 Grad und wenig Südwestwind) einen neuen Anlauf am Genferpfeiler.

Dani Arnold erinnert sich:

"Bergschuhe ausziehen, Kletterschuhe an, Handschuhe weg und dann ging’s los. Wir wollten genügend Zeit haben, darum kletterten wir die erste Seillänge noch mit Stirnlampe.Martin stieg mit Steigklemmen nach. Und so ging es weiter, Seillänge um Seillänge."

"Zum Glück hatte ich etwas Reserve beim Klettern, denn auch wenn die Finger beim Losklettern warm waren, ging es nur einige Meter bis die Kälte in sie eindrang. Dann hiess es an einem grösseren Griff die Hände schütteln, Zähne zusammenbeissen und weiterklettern."

"Während ich bei meinem letzten Versuch bei der Schlüsselseillänge stürzte, schaffte ich es dieses Mal auf Anhieb ohne Sturz durch alle neun Seillängen und erreichte den Gipfel. Es war überwältigend!"

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