Skibergsteigen am höchsten Verwallgipfel

Skitour auf den Hohen Riffler im Verwall

Wer als Skibergsteiger eine echte Herausforderung und landschaftlichen wie abfahrtstechnischen Genuss sucht, findet all das am Hohen Riffler, dem höchsten Verwall-Gipfel!

Skitour auf den Hohen Riffler im Verwall
© Outdooractive/Mario Zott

Sehr anspruchsvolle und extrem lange Skitour, bei der Einsamkeit fast schon garantiert ist. Erfahrene und konditionsstarke Skialpinisten erwartet zudem ein grandioses und keinesfalls zu unterschätzendes Kletterfinale am Gipfelgrat.

Skitour auf den Hohen Riffler im Verwall: Routenbeschreibung

Vom Parkplatz geht es entlang der Forststraße bis zur ersten Rechtskurve. Hier zweigt links der Sommerweg zur Gampernunalpe ab. Bei genügend Schnee ist dies die schnellere Variante, ansonsten einfach weiter dem Fahrweg folgen.

Nach rund zwei Stunden erreicht man schließlich besagte Alpe. Unterhalb der Gampernunalpe am besten gleich nach links über einen Bach ins freie Gelände queren, so spart man unnötige Meter am Forstweg und umgeht zudem die etwas oberhalb gelegene Wildfütterung.

Über eine Steilstufe hinauf zu einem großen Blockfeld. Bei diesem angekommen, je nach Verhältnissen das Blockfeld direkt durchqueren oder links umgehen. Der nun folgenende 500-Hm-Steilhang ist lawinentechnisch die Schlüsselstelle dieser Skitour, denn die steilste Stelle hat deutlich über 35°.

Vom Flirscher Ferner über den Südostgrat zum Gipfel

Am Flirscher Ferner angekommen, breitet sich dieser mit tollem Skigelände vor uns aus. Geländeformen ausnutzend und die meist gut sichtbaren Spalten großräumig umgehend weiter bis zum Skidepot am Beginn des Südostgrates.

<p>Über der "3000-Meter-Marke" - auf dem Flirscher Ferner, hoch über dem Stanzertal.</p>

Über der "3000-Meter-Marke" - auf dem Flirscher Ferner, hoch über dem Stanzertal.

© alpenvereinaktiv.com/Mario Zott

Der Gipfelgrat ist keinesfalls zu unterschätzen. Anfangs über einen ca. 50 - 55° steilen Schneehang bis zu einem sperrenden Felsriegel. Hier nach links queren, um diesen zu umgehen. Danach weiter auf dem für einige Meter einfacher werdenden Grat bis zur nächsten Felspassage.

Hier gibt es nun zwei Möglichkeiten: direkt am Grat klettern (UIAA III+) oder wenige Meter zum Teil recht luftig nach rechts in ein ca. 55° steiles Couloir. Über dieses etwa 10 - 15 Meter bis zum Ausstieg und über Blockwerk zum Gipfel.

Stimmt alles mit der Ausrüstung? Das solltet ihr beachten:

Infos zur Skitour auf den Hohen Riffler (3168 m)

Der Hohe Riffler ist ein Berg für erfahrene und konditionsstarke Skialpinisten, die in der Lage sind, auf gute Verhältnisse zu warten. Skitourentechnisch anspruchsvolles Gelände ist dort kombiniert mit einem steilen Fels-Finale am Gipfelgrat.

  • Schwierigkeit: Skitour, schwer

  • Höhenmeter: 2100 Hm

  • Gesamtzeit: 7½ - 9 Std.

  • Beste Zeit: März - Anfang Mai; im Spätwinter ist mit etwas Ski-Trage-Strecke zu rechnen.

  • Talort: Flirsch am Arlberg.

  • Ausgangspunkt: Bahnhof Flirsch, 1125 m.

  • Route: Über Forstwege und Waldschneisenzur Gampernunalpe (2 Std.). Über Almgelände, Blockfelder und Moränen bis zum Flirscher Ferner (1 ½ - 2 Std.) und weiter bis zum Skidepot (1 ½ Std.). Nun über ausgesetzten Grat und ein 55° steiles Couloir auf den Gipfel (½ - 1 Std.). Abstieg und -fahrt über Aufstiegsweg (2 - 2 ½ Std.).

<p>Übersichtskarte der Tour</p>

Übersichtskarte der Tour

© ALPIN

Infos zu Anreise, Ausrüstung und Einkehr

  • Anreise: Über Inntalautobahn und Arlbergschnellstraße bis zur Ausfahrt Flirsch. Dort Richtung Flirsch-Dorf, am Ortseingang links über den Bach zum Bahnhof. Vor diesem sofort links und auf kleiner Seitenstraße unter der Bahn hindurch. Wenige kostenlose Parkplätze am Straßenrand. Oder per Bahn nach St. Anton bzw. Landeck/Zams. Von dort verkehren regelmäßig Busse nach Flirsch. Infos und Fahrpläne unter: oebb.at

  • Info: Ferienregion St. Anton am Arlberg, stantonamarlberg.com

  • Ausrüstung: Steigeisen, Seil, Gurt und Pickel für den Gipfelgrat. Gletscherausrüstung ist nicht notwendig, da die Tour nur bei guter Sicht ratsam ist und man dann der Spaltenzone gut ausweichen kann.

  • Einkehr: Keine Einkehrmöglichkeit, darum unbedingt genügend Verpflegung einpacken!

  • Literatur: Peter Pindur, Roland Luzian, Andreas Weiskopf: Alpenvereinsführer Verwallgruppe, Bergverlag Rother, 2005.

  • Karte: Alpenvereinskarte Verwallgruppe, Blatt 28, 1: 50 000.

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