Lang, fast hochalpin, abwechslungsreich und ganz schön anspruchsvoll

Wild & einsam: Bergtour auf die Partenkirchener Dreitorspitze

Lang, fast hochalpin, abwechslungsreich und auch ganz schön anspruchsvoll – die Tour aus der Leutasch auf die Dreitorspitze ist ein Trip ins ursprüngliche Wettersteingebirge. Wir haben alles Wissenswerte für euch zusammengefasst!

Wild & einsam: Bergtour auf die Partenkirchener Dreitorspitze
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In vier Etappen über die Meilerhütte auf die Dreitorspitze

Vier Etappen kennzeichnen diese abwechslungsreiche Tour ins Kerngebiet des ursprünglichen Wettersteingebirges. Konditionswunder und Versierte schaffen sie an einem Tag – alle anderen besser an zwei! Erstens, der lange und teils steile Aufstieg durchs Bergleintal zur Meilerhütte. Zweitens, die Wanderung über das karge Leutascher Platt zum Klettersteig sowie der Aufstieg über diesen zum Gipfel.

Drittens die zweite Etappe in umgekehrter Reihenfolge. Und viertens der teils wirklich steile Abstieg über den Söllerpass zurück ins Puittal. Jede Etappe für sich ist schon eine Unternehmung, weshalb die Tour an einem Tag sehr anspruchsvoll, aber mit Übernachtung auf der Meilerhütte entspannter machbar ist.

<p>Adlerhorst: die Meilerhütte im Wetterstein.</p>

Adlerhorst: die Meilerhütte im Wetterstein.

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Aufstieg zur Meilerhütte aus der Leutasch

Der lange Aufstieg dorthin beginnt in der Leutasch am Hotel Hubertushof. Auf dem flachen Forstweg kommt man schnell voran und erreicht dank guter Beschilderung nach zehn Minuten den Wanderweg ins Bergleintal. Von hier geht es 1½ Stunden ausgesprochen schweißtreibend weiter: Bis auf ein Stück mit rund 30 Höhenmetern bergab steigt man in gnadenlosen Serpentinen sehr steile Hänge hinauf.

<p>Fernblick: herrliches Panorama vom Gipfel hinüber auf das Zugspitzplatt.</p>

Fernblick: herrliches Panorama vom Gipfel hinüber auf das Zugspitzplatt.

Nach gut 750 Höhenmetern öffnet sich das Gelände und geht langsam ins Leutascher Platt über. Der Weg zieht dort flacher zu den imposanten Felswänden von Törlspitzen und Musterstein sowie zur kleinen und unbewirtschafteten Mustersteinhütte. Von dort ist es nur noch eine Stunde zur Meilerhütte, auf der sich die Übernachtung alleine wegen der Aussicht auf die karge Mondlandschaft des Leutascher Platts lohnt.

Von der Meilerhütte auf die Dreitorspitze & Abstieg

Von der Hütte quert man absteigend und teils drahtseilgesichert unter der Felspyramide des Bayerländerturms zu den oberen Schuttfeldern des Leutascher Platts. Nicht ganz ohne Mühe geht es weiter zum Einstieg des Hermann-von-Barth-Weges. Schwierig ist dieser Klettersteig nicht, der in 45 Minuten auf den Gipfel der Westlichen Dreitorspitze führt, einen Helm sollte man wegen des vielen losen Gesteins aber tragen.

<p>Übersichtskarte der Bergtour auf die Westliche Partenkirchener Dreitorspitze.</p>

Übersichtskarte der Bergtour auf die Westliche Partenkirchener Dreitorspitze.

Der Weg zurück ins Tal folgt dem Klettersteig und danach ein kurzes Stück in Richtung Meilerhütte, bis ein markierter Pfad rechts über "Mondgelände" zum Söllerpass (½ Std.) führt. So flach es auf dem Platt war, so steil geht es jenseits des Passes 600 Abstiegsmeter weiter hinab.

Trittsicherheit ist hier essenziell. Im Puittal angelangt, trifft man auf einen breiten Wanderweg, der über flache Wiesen und später in Serpentinen durch den Wald in die Leutasch führt. Kurz vor dem Tal zweigt links eine Forststraßezurück zum Ausgangspunkt ab (½ Std.).

Infos zur Tour auf die Partenkirchner Dreitorspitze, 2633 m

  • Schwierigkeit: Anspruchsvolle Bergtour mit Klettersteigpassage.

  • Gesamtzeit: 8 ½ - 11 Std.

  • Höhenmeter: 1750 Hm

  • Talort: Leutasch, Ortsteil Reindlau, 1050 m.

  • Ausrüstung: Vollständige Wanderausrüstung mit Helm und festem Schuhwerk. Bei Bedarf: Klettersteigausrüstung. Bei Übernachtung zusätzlich Hüttenschlafsack und persönliches Übernachtungsequipment.

  • Route: Aus der Leutasch durch das Bergleintal zur Meilerhütte (3 ½ bis 4 ½ Std.). Von dort über den Hermann-von-Barth-Weg zur Westlichen Dreitorspitze (1 ½ - 2 Std.). Über den Klettersteig zurück und über den Söllerpass ins Puittal und zurück zum Ausgangspunkt (3 ½ - 4 ½ Std.).

  • ALPIN-Tipp: Bergsteigern mit Sinn für klassische Touren im leichten Fels sei die Überschreitung von der Meilerhütte über den Signalkopf und die Gipfel der Partenkirchener Dreitorspitze empfohlen. Die Linie immer entlang des Grates ist großartig, und die Kletterei bewegt sich meist im Grad I und II, nur an wenigen Stellen im III. Grad. Der Fels ist überwiegend fest.

<p>Wanderer auf dem Wanderweg Hermann-von-Barth-Weg zur Partenkirchner Dreitorspitze.</p>

Wanderer auf dem Wanderweg Hermann-von-Barth-Weg zur Partenkirchner Dreitorspitze.

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Weitere Informationen zur Tour auf die Dreitorspitze: Anreise, Karte, Literatur & Hütte

  • Anreise: Mit dem Auto über die B 2 nach Mittenwald. Dort in die Leutasch abzweigen. Bis zum Hotel Hubertushof kurz vor dem Ortsteil Reindlau. Parken am Hotel (5 Euro/ Tag) oder in Reindlau (300 m entfernt). Oder per Zug nach Mittenwald und weiter per Bus 4168 in 20 Minuten zur Haltestelle Reindlau. Der Startpunkt liegt 300 Meter gegen die Fahrtrichtung.

  • Info: Olympiaregion Seefeld, Informationsbüro Leutasch, seefeld.com

  • Hütte: Meilerhütte, 2366 m, DAV-Sektion Garmisch-Partenkirchen, Juni bis September/ Oktober (je nach Witterung), meilerhuette.de

  • Literatur: Stefan Beulke: Alpenvereinsführer Wetterstein, Bergverlag Rother, 1996.

  • Karte: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt 4/3, Wetterstein und Mieminger Gebirge Ost.

Text von Thomas Bucher

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