Dreitagestour für Konditionsstarke

Anspruchsvolle Wanderung: Die Rofan-Durchquerung

Sonnwendjoch, Rofanspitze und Hochiss stehen hoch über dem Inntal und eignen sich bestens für eine Wander-Durchquerung des Rofangebirges an einem Wochenende. Hier findet ihr alle Infos zur Tour!

Anspruchsvolle Wanderung: Die Rofan-Durchquerung
© IMAGO / Panthermedia

Aus dem Inntal gelangt man auf mehrere Arten an den Achensee. Die Zweitschönste ist eine Fahrt mit der historischen Achenseebahn. Der Königsweg indes verläuft über die schönsten Rofan-Gipfel. Zugegeben, der Auftakt in Form eines südseitigen Zustiegs zur Bayreuther Hütte kann an Sommertagen ganz schön schweißtreibend sein. Aber ein besserer Ort für den Start eines tollen Bergwochenendes ist kaum vorstellbar.

Obwohl die Bayreuther Hütte auf nicht einmal 1600 Metern Höhe liegt, bietet sie herrliche Aussichten auf das Inntal mit dem Wilden Kaiser im Osten und die Gletscherberge der Hohen Tauern und Zillertaler Alpen im Süden. Am zweiten Tag des Wochenend-Schmankerls warten auf die Aspiranten neben noch gewaltigeren Fernblicken schöne Bergblumen und sogar eine kleine Klettersteigeinlage. Zumindest, wenn die Rofan-Durchquerer nach dem Vorderen Sonnwendjoch auch noch den Sagzahn direkt überschreiten.

<p>Die Bayreuther Hütte im Rofan punktet mit herrlicher Aussicht.</p>

Die Bayreuther Hütte im Rofan punktet mit herrlicher Aussicht.

© DAV Sektion Bayreuth

Von der Bayreuther Hütte zur Erfurter Hütte wandern

Trittsicher sollten aber auch die sein, die den steilen Zahn umgehen wollen. Denn erst danach geht es in deutlich leichterem Gelände zur Rofanspitze und weiter Richtung Westen. Die Erfurter Hütte – wo erst nach Betriebsschluss der nahen Seilbahn echte Bergruhe einkehrt – ist schließlich Ausgangspunkt für die krönende Abschluss-Etappe.

Denn mit dem 2299 Meter hohen Hochiss steht am letzten Tag der Wanderung der höchste Rofan-Gipfel auf dem Programm, bevor es über die urige Dalfazalm hinunter zum Achensee geht. Und wer nicht als Warmduscher bezeichnet werden möchte, verkürzt sich die Wartezeit zur nächsten Rückfahrmöglichkeit mit einem Sprung in den auch im Sommer frischen und herrlich kühlenden Achensee.

Alle Infos zur Rofan-Durchquerung

  • Schwierigkeit: Wanderung, schwer

  • Gesamtzeit: 12 Std.

  • Höhenmeter: Aufstieg: 2350 Hm, Abstieg: 1900 Hm

<p>Übersichtskarte der Rofandurchquerung</p>

Übersichtskarte der Rofandurchquerung

© alpin.de

1. Tag: Zustieg zur Bayreuther Hütte

  • Schwierigkeit: Wanderung, mittel

  • Gesamtzeit: 3 Std.

  • Höhenmeter: Aufstieg: 1050 Hm

  • Route: Von der Bushaltestelle Münster Gemeindeamt zunächst länger auf Teerstraßen,dann auf gut bezeichnetem Steig ohne Orientierungsprobleme über die Rofan-Südflanke zur Bayreuther Hütte (1576 m).

  • Tipp für Zugstiegsfaule: Weniger anstrengend und deutlich kürzer gelangt man zum Auftakt am ersten Tag von der Sonnwendjoch-Bergbahn aus in etwa 90 Minuten zur Bayreuther Hütte.

<p>Tolle Weit- und Tiefblicke warten auf der Rofan-Durchquerung.</p>

Tolle Weit- und Tiefblicke warten auf der Rofan-Durchquerung.

© IMAGO / Roland Mühlanger

2. Tag: Rofanspitze – Erfurter Hütte

  • Schwierigkeit: Wanderung, schwer

  • Höhenmeter: Aufstieg: 800 Hm, Abstieg: 550 Hm

  • Gesamtzeit: 4 Std.

  • Route: Von der Hütte zunächst eher flach, dann zunehmend steiler nach Westen zum Vorderen Sonnwendjoch (2224 m). Hier nach Norden und den Sagzahn entweder direkt überschreiten (Klettersteig!) oder (einfacher) westseitig umgehen. Nach optionaler Besteigung der nördlich gelegenen Rofanspitze (2259 m) nach Südwesten zur Grubascharte, weiter zur Mauritzalm und zur Erfurter Hütte.

<p>Die Erfurter Hütte ist Ziel der zweiten Tagesetappe.</p>

Die Erfurter Hütte ist Ziel der zweiten Tagesetappe.

© IMAGO / Roland Mühlanger

3. Tag: Von der Erfurter Hütte zum Achensee

  • Schwierigkeit: Wanderung, mittel

  • Gesamtzeit: 5 Std.

  • Höhenmeter: Aufstieg: 500 Hm, Abstieg: 1350 Hm

  • Route: Zurück zur Mauritzalm und steiler auf den Sattel östlich des Gschöllkopfs. Flacher nach Norden und steiler zum Gipfelrücken des Hochiss. Rechts zum höchsten Punkt. Kurz zurück und dem Kamm weiter zum Streichkopf folgen. In gleicher Richtung bergab aufs Klobenjoch zu und an Gabelung (markanter Steinmann) links Richtung Dalfazalm. Sehr schön in Richtung Süden zur Einkehrmöglichkeit Dalfazalm. Direkt weiter nach Süden absteigen und bei Gabelung links, um über die Durraalm nach Maurach (Bushaltestelle bei der Rofan-Seilbahn) zu gelangen.

<p>Abkühlung in Sicht: Der Achensee ist das Ziel der Tour.</p>

Abkühlung in Sicht: Der Achensee ist das Ziel der Tour.

© IMAGO / Wirestock

Nützliche Infos zur Rofan-Durchquerung: Anreise, Hütten, Karte

  • Anreise: Wie bei Durchquerungen üblich am besten per Bus und Bahn anreisen: Von München nach Rosenheim und mit der RB 5117 bis Brixlegg. Mit Bus 4111 nach Münster (Haltestelle Gemeindeamt). Rückreise: Von Maurach mit dem Bus 4081 nach Jenbach. Von dort per Zug direkt zurück nach München.

  • Ausgangs- / Endpunkt: Münster, 534 m, Maurach, 974 m.

  • Info: Tourismus Informationsbüro Maurach, achensee.info

  • Hütten: Bayreuther Hütte, 1576 m, DAV-Sektion Bayreuth, Pfingsten bis Mitte Oktober, alpenverein-bayreuth.de; Erfurter Hütte, 1831 m, DAV-Sektion Ettlingen, Pfingsten bis Mitte Oktober, alpenverein-ettlingen.de

  • Literatur: Michael Pröttel: Das perfekte Bergwochenende in den Ostalpen, Bruckmann Verlag, 2013.

  • Karten: Alpenvereinskarte, 1: 25 000, Blatt 6, Rofan.

Was auf jede Hütten- und Tagestour in den Rucksack muss, erfahrt ihr in unserer Packliste Bergwandern

Text von Michael Pröttel

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