Bestens für anspruchsvolle Wanderungen und leichte Klettereien

Test: Salewa Wildfire Edge

Wir haben uns den Alleskönner aus dem Haus Salewa genau angesehen.

Test: Salewa Wildfire Edge
© Holger Rupprecht

Zustiegsschuh? Klettersteigschuh? Approachschuh? Wanderschuh? Kletterschuh? Multifunktionschuh? Alles auf einmal? Genau!

<p>Der Clou: Durch das Switchfit-System des Wildfire Edge wird aus einem Wanderschuh ...</p>

Der Clou: Durch das Switchfit-System des Wildfire Edge wird aus einem Wanderschuh ...

Der Wildfire Edge kann viel. Sehr viel. Ich habe den Schuh in vielen Situationen getestet und war sehr zufrieden mit seiner Performance.

<p>... ein Kletterschuh.</p>

... ein Kletterschuh.

Der Clou des Schuhs ist es, dass man ihn durch eine einfache Umstellung vom Wander- zum Kletterschuh machen kann. Hierfür muss lediglich der Schnürsenkel durch eine zusätzliche Öse gefädelt werden. 

Dadurch wird der Fuß nach vorne in die Zehenkappe gezogen, der Schuh sitzt tight am Fuß, die Fersenneigung verändert sich und die Zehen werden wie in einem Kletterschuh zusammengedrückt. 

Switchfit-System nennt Salewa diese Innovation, die dem Schuh auf der OutDoor-Messe 2018 einen Gold Award eingebracht hat.

Am besten erklärt sich das Prinzip durch dieses Video:

<p>Gibt Halt auch auf kleinen Tritten: kraxeln mit dem Wildfire Edge.</p>

Gibt Halt auch auf kleinen Tritten: kraxeln mit dem Wildfire Edge.

Die Sohle ist ähnlich steif wie bei einem Kletterschuh und hat zudem eine Präzisionskletterzone im Zehenbereich. Bis zum III. Grad konnte ich so bestens klettern, auch der untere IV. war bei mir noch gut drin. Danach würde ich eher zu einem Spezialisten greifen. Bessere Kletterer können bestimmt noch "höher" mit dem Wildfire Edge klettern.

<p>Sicheres Gefühl: Unterwegs im Klettersteig mit dem Wildfire Edge.</p>

Sicheres Gefühl: Unterwegs im Klettersteig mit dem Wildfire Edge.

Bestens geeignet ist der Schuh auch für Klettersteige, in dem sich oft technisch anspruchsvollere Passagen mit leichterem Gelände abwechseln. Hier kann der Schuh seine Stärken voll ausspielen. 

Die Kletterperformance dürfte selbst für schwerste Klettersteige genügen und im Gehgelände kann man schnell und einfach auf den Wandermodus des Schuhs umstellen, indem man die Senkel wieder aus der hintersten Öse nimmt und den Schuh "normal" schnürt. 

Der Schuh sitzt dann sehr viel bequemer, die Zehen haben spürbar mehr Platz und man hat mehr Komfort beim Gehen. Auf Wanderungen in schwierigerem Gelände ist der Schuh so eine sehr gute Wahl.

Empfehlenswert für anspruchsvolle Wanderungen ist der Schuh auch wegen seiner extrem griffigen Sohle. Die aggressive Stollen sorgen für besten Grip auch bei schlammig-weichem Geläuf.

Bei leichten Wanderungen würde ich zu einem weniger technischen Schuh greifen. Das Abrollverhalten ist zwar angesichts der Steifheit der Sohle erstaunlich gut, aber dennoch konstruktionsbedingt weniger komfortabel als bei einem gutmütigen Leichtwanderschuh. 

<p>Fühlt sich wohl auf steinige Wurzelpfaden: der Salewa Wildfire Edge.</p>

Fühlt sich wohl auf steinige Wurzelpfaden: der Salewa Wildfire Edge.

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<p>Beißt kräftig zu: das Profil des Schuhs.</p>

Beißt kräftig zu: das Profil des Schuhs.

Auch die Dämpfung ist passabel, aber nicht übertrieben üppig. 

Aus diesen Gründen ist der Schuh auch kein Trailrunning-Schuh. Schnelles hiken geht gut, gut laufbar (im Sinn von Rennen) ist der Wildfire Edge aber nicht.

Fazit: Der Salewa Wildfire Edge ist die eierlegende Wollmilchsau für den alpinen Via-Ferrata-Kletter-Hike-Wanderer.

Preis: 160 Euro (UVP)

Mehr Informationen:

Text von Holger Rupprecht

2 Kommentare

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Johnny

Die Passform ist Salewa-typisch im Vorfußbereich eher breit und im Fersenbereich schmal.

Um effektiven Zug auf die Zusatzösen und das Zugsystem um die Ferse zu bekommen, ist es besser, die Schuhsenkel noch einmal zu überkreuzen, bevor man die Zusatzöse fädelt. Ansonsten zieht man sich einen Wolf. Auch wenn es das Video anders zeigt ... einfach mal ausprobieren ...

Veit Schumacher auf Facebook

Fehlt nur noch ein Hinweis: Der Leisten ist relativ schmahl, also nix für Plattfüßer!