Sechs Modelle zwischen 20 und 30 Litern im Vergleich

Bike-Rucksäcke im Praxis-Test

Längere Bike-(& Hike-)Touren sind ein Genuss. Doch wohin mit dem ganzen Gepäck – welcher Rucksack ist der richtige? Sechs Modelle zwischen 20 und 30 Litern im Vergleich.

Wir haben sechs Bike-Rucksäcke für euch getestet.
© VAUDE / PAUL MASUKOWITZ

Wer länger als einen halben Tag zum Biken in die Berge fährt oder gar dort übernachten will, wird um eine Fahrt mit Rucksack nicht herumkommen – so befreiend ein Ausritt "ohne" auch sein mag.

Schließlich will das benötigte Gepäck ja irgendwo transportiert werden. Und da bietet sich noch immer der gute, alte Rucksack als einfachste Lösung an.

<p>Perfekt gepackt ist auch der sportlichste Trail gut machbar.</p>

Perfekt gepackt ist auch der sportlichste Trail gut machbar.

© VAUDE / PAUL MASUKOWITZ

Eine Frage der Größe

Die zentrale Frage lautet also, wie so oft im Gebirge: Wie groß soll oder besser muss der Rucksack sein? Die Antwort darauf ist eigentlich einfach und auch wieder nicht.

Denn sie richtet sich nach zwei Faktoren: Die Fahrtzeit ist entscheidend und gut messoder planbar. Schwieriger sind da schon Kondition und Fahrkönnen. Die beeinflussen die persönliche Fahrtzeit nämlich maßgeblich. Damit ist klar, dass die Konditionder limitierende Faktor für die Rucksackgröße ist.

Denn wer mehrere Tage oder gar eine Transalp mit dem Mountainbike plant, braucht einiges an Stauraum. Und alles, was man einpackt, muss schließlich mehr oder weniger lang bergauf befördert werden.

Ein zu schwerer Rucksack ist mindestens so störend wie jedes Kilogramm Gewicht zu viel an Bike oder Fahrer. Da nützt auch die schönste Routenplanung nichts mehr, wenn man mangels Kraft den zweiten oder dritten Etappenort gar nicht erreicht. Daher gilt:

Weniger ist mehr

Ein guter Kompromiss für Mehrtagestouren sind Rucksäcke mit 20 bis 30 Litern Volumen. Dass dabei nicht immerauch wirklich so viel hineinpasst, wie die Hersteller angeben, sollte man beim Kauf berücksichtigen.

Grund sind meist variable Stauraumfächer (Mesh-Taschen) und Helmhalterungen, deren Volumen mitgemessen wird. Oder dass die Fächer alle einzeln ausgelitert werden und somit im Ganzen mehr Volumen herauskommt als tatsächlich Platz hat, da sich die Abteilungen oft gegenseitig Platz wegnehmen.

Anpassbarkeit

<p>Das Tragesystem eines guten Bike-Rucksacks muss bequem sein und den Rucksack zugleich sicher am Körper halten.</p>

Das Tragesystem eines guten Bike-Rucksacks muss bequem sein und den Rucksack zugleich sicher am Körper halten.

© Birgit Gelder

Das Gewicht beeinflusst, wie weit man mit seiner Kondition kommt und bei stärkerer Ermüdung somit auch auf die (nachlassende) Fahrtechnik, aber entscheidend ist der direkte Einfluss der Rucksäcke auf die Abfahrtsperformance.

Denn ein schlecht anliegender, also hin- und herschwingender Rucksack, der noch dazu den Schwerpuntk verändert, weil er beispielsweise weit vom Rücken absteht, ist ein erhebliches Sicherheitsrisiko auf Trails.

Daher sollte man beim Kauf bereits auf die korrekte Rückenlänge achten, wenn es verschieden lange Modelle gibt oder gleich einen Rucksack mit anpassbarem Rücken kaufen. Wobei es mehr eine Frage des persönlichen Fahrstils ist (eher Trails oder eher Schotter?), ob ein kompakter und eng anliegender Sitz am Rücken wichtiger ist oder eher eine gute Belüftung.

Denn erstere Konstruktion wird sicher auf verwinkelten und technisch anspruchvollen Wegen punkten. Letztere dagegen eher auf schweißtreibenden und langen Schotterauffahrten.

Sitz

Aus der richtigen Größe, einem ausgewogenen Gewicht und einer guten Anpassbarkeit resultiert ein solider Tragekomfort. Dazu gehören breite, belüftete Schulterträger, die den Druck auf eine möglichst große Fläche verteilen. Gleiches gilt für die Hüftflossen, über die der Rucksack auf den Hüftknochen aufsitzen sollte.

Je breiter und besser gepolstert die Flossen die Hüfte umfassen, desto bequemer. Wenn sie dann auch noch gut belüftet und leicht sind, umso besser. Das reduziert den Wärmestau. Ähnlich verhält es sich mit dem Rückentragesystem – mit den vorher genannten Einschränkungen.

Schließlich ist der beste Rucksack der, den man über weite Strecken kaum spürt und der keine Rückenschmerzen verursacht.

Ausstattung

Welche Eigenschaften zeichnen den perfekten Mountainbike-Rucksack aus? Nach Wichtigkeit geordnet sind das: ein funktionierendes, gut belüftetes Tragesystem, mit dem man den Rucksack individuell anpassen kann. Ausreichend Spann- und Kompressionsriemen, wenn der Rucksack einmal nicht voll beladen ist.

Eine schnell erreichbare, integrierte Regenhülle. Zumindest eine Vorbereitung für ein Trinksystem, wenn keines vorhanden ist. Ein sinnvoll aufgeteiltes Fächersystem mit einer separaten Helmhalterung, die den Zugriff auf die restlichen Taschen nicht versperrt.

Schnell erreichbare seitliche Taschen für Handschuhe, Karte, Energieriegel Minitool und Co. Und zu guter Letzt ein eigenes Fach für Flickzeug, Werkzeug, Dämpfer- und Luftpumpe.

Bikerucksäcke im Test. Das ist unser Fazit

Wirkich wichtig ist der korrekte Sitz und die Anpassbarkeit, damit lange Tage im Sattel schmerzfrei verlaufen! Und: Regenhülle, Werkzeugfach sowie Trinksystem (-Vorbereitung) sind Pflicht!

Hier findet ihr unseren Test mit den sechs Bikerucksack-Modellen. Klickt auf die Produktbilder für eine Großansicht.

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