Peru und Jordanien

Diese Reiseziele sind abgelegen und doch fortschrittlich

Wie vereinbart man Reisen mit einem ökologischen Bewusstsein? Heimurlaub wäre die umweltfreundlichste Option, doch Verzicht auf den Austausch mit anderen Kulturen wäre sozial sicher nicht nachhaltig. Also gilt es, das eigene Reiseverhalten zu hinterfragen.

Abgelegen und fortschrittlich
© Wold of Greenland

Um fünf Prozent wächst die Tourismusindustrie jährlich – der Outdoor-Sektor ist in den letzten fünf Jahren mit 21% sogar regelrecht explodiert. Shannon Stowell, CEO der internationalen Tourismusvereinigung Adventure Travel Trade Association (ATTA), sieht diese Entwicklung mit gemischten Gefühlen: 

<p>Kochen mit Sonnenlicht wie hier auf Madagaskar spart Wasser, Brennstoff (Holz) und ist damit auch eine Form von Umweltschutz.</p>

Kochen mit Sonnenlicht wie hier auf Madagaskar spart Wasser, Brennstoff (Holz) und ist damit auch eine Form von Umweltschutz.

© Myclimate
<p>Schlafen mit Blick auf Eisberge oder gar Wale? Kein Problem in einer der 15 nachhaltig gebauten Ilimanaq Hütten am Ilulissat- Eisfjord in Grönlands wilder Natur.</p>

Schlafen mit Blick auf Eisberge oder gar Wale? Kein Problem in einer der 15 nachhaltig gebauten Ilimanaq Hütten am Ilulissat- Eisfjord in Grönlands wilder Natur.

© World of Greenland/Gustav Thuesen

„Generell ist es natürlich toll, wenn die Menschen nicht nur Sightseeing-Touren wollen, sondern intensive, authentische Erlebnisse suchen. Das bringt aber auch große Verantwortung mit sich. Die schönsten Regionen sind am wenigsten massentourismustauglich.“ 

Die ATTA fördert daher ganzheitliche Konzepte, zeigt Destinationen neue Möglichkeiten auf, schult und unterstützt kleine, lokale Projekte. „In den abgelegensten Regionen gibt es die fortschrittlichsten Projekte,“ so Stowell. „Dort erleben die Menschen die Notwendigkeit viel direkter, weil ihre Lebensgrundlage betroffen ist.“ Viele Bestrebungen integrieren neben ökologischen auch soziale Aspekte.

Indios als Hoteliers

© Mountain Lodges of Peru

Vor elf Jahren wurde das Mountain-Lodges-Projekt in Peru etabliert: Auf einer vom Massentourismus verschonten Route nach Machu Picchu übernachtet man in hochwertigen Unterkünften mitten in den Bergen. Die einheimische Anden-Bevölkerung arbeitet in den Lodges, führt Gäste in ihre Kultur ein und ist sogar Teilhaber der Hotels. Der Verbund hat zudem eine Nichtregierungsorganisation gegründet, die mit ihren Umwelt- und Schulprojekten die Region nachhaltig prägt. mountainlodgesofperu.com

Bei Beduinen zu Gast

© Hassen Salum

Die lokale Beduinen-Bevölkerung führt die Feynan Eco Lodge in der Einsamkeit des Biosphärenreservats Dana in Jordanien. Von der Brotbäckerin über die Rezeptionisten bis hin zu den Guides sichern sich hier über 80 Familien ihr Grundeinkommen. Neben Touren durch die faszinierende Wadi-Landschaft kann man mit Beduinen kochen, einen Tag mit einem Hirten verbringen oder zusehen, wie die Frauen Kerzen produzieren. Davon braucht es in der Lodge viele, denn der Solarstrom speist lediglich die Küche – das kleine Hotel erstrahlt nachts im Kerzenschein. ecohotels.me

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