10 PFC-freie Modelle im Vergleich

Regenjacken im Test: Die besten Hardshells 2024

Hardshell-Jacken sollten bei fast jeder Bergsport-Aktivität dabei sein. Zuverlässiger Wetterschutz ist wichtig. Immer mehr Hersteller setzen dabei auch auf PFC-freie Techniken. Was für Modelle es gibt und welcher Hersteller am Ende die Nase vorne hat, verraten wir euch hier.

Regenjacken im Test: Die besten Hardshells 2024
© Birgit Gelder

Nachhaltige Regenjacken im Test: Wechselwetter zum Trotz

Mittelfristig werden alle Formen von PFCs in der EU verboten werden. Die besonders schädlichen sind es schon. PFCs dienen bei Outdoor-Ausrüstung vor allem dazu, die Oberfläche wasserabweisend zu machen. Wie schön, wenn das Wasser auf dem Außenstoff eines Kleidungsstücks einfach abperlt. Nur um das an dieser Stelle nochmal ausdrücklich zu betonen: Dieser Effekt hat nichts mit der Wasserdichtigkeit eines Kleidungsstücks zu tun.

Selbst wenn der Oberstoff einer Jacke Wasser aufsaugt wie ein Schwamm, kann die Jacke noch immer dicht sein. Sie trägt sich nur nicht mehr angenehm. Sie fühlt sich innen kalt an (was viele dann mit nass verwechseln), sie wird schwer und vor allem sinkt der Wasserdampfdurchgang einer Jacke massiv, wenn der Oberstoff nass ist. Und da ja eh nicht unendlich viel Wasserdampf (beim Schwitzen) durch die Membranen durchgeht, bleibt nicht mehr viel übrig, wenn das dann noch rapide abnimmt.

<p>Solange es ohne Gepäck flach dahingeht, schaffen die Membranen der Jacken den Abtransport der Feuchtigkeit. </p>

Solange es ohne Gepäck flach dahingeht, schaffen die Membranen der Jacken den Abtransport der Feuchtigkeit.

© Birgit Gelder

Regenjacken im Test: Was muss eine Hardshell "können"?

Grundsätzlich muss man sich fragen, was man von einer Hardshell erwartet. In erster Linie ist ein Anorak ein Wetterschutz. Wasser (Regen) und Wind sollen "draußen" bleiben. Im Idealfall ist eine Hardshell dann gleichzeitig noch atmungsaktiv (also Wasserdampf kann von innen nach außen gelangen). An der optimalen Abstimmung dieser beiden Parameter arbeiten die Hersteller seit vielen Jahren. Nach wie vor kann man grob sagen: Wenn ganz zuverlässig wasserdicht (also eine hohe Wassersäule (in mm), dann ist der Wasserdampfdurchgang eingeschränkt.

<p>Wie verhalten sich DWR und Färbung bei wochenlanger Exposition? </p>

Wie verhalten sich DWR und Färbung bei wochenlanger Exposition?

© Birgit Gelder

Wer schon öfters bei widrigen Bedingungen in einer Hardshell im Gebirge aufgestiegen ist (also sich angestrengt hat), wird wissen, dass man unter so einer Jacke schwitzt (man würde wahrscheinlich auch ohne Jacke schwitzen, nur unter der Jacke noch mehr). Es gilt also oft abzuwägen: Hardshell an oder Hardshell in den Rucksack. Das sollte jeder für sich ausprobieren. Spätestens wenn es richtig regnet, ist es immer angenehmer eine Hardshell zu tragen (und von innen feucht/nass zu werden, aber warm zu sein) als von außen nass und kalt zu sein. So viel zum Grundsätzlichen.

Nachhaltige Hardshells 2024: So haben wir die Modelle getestet

Wir hatten für den Test alle Jacken in vier Größen da (Damen S und M, Herren M und L), um genügend Tester mit Jacken versorgen zu können. Im Praxistest waren wir mit den Jacken draußen unterwegs, oft noch auf Skitour, aber auch bei Wanderungen im Bereich der Voralpen. Die Tester haben dabei Details, Passform und Trageeigenschaften sowie die subjektive Atmungsaktivität festgehalten.

Im Labor mussten sich die Jacken auf dem Suter-Tester (Wasserdichtigkeit), beim Test der DWR (Imprägnierung) und in Sachen Robustheit (Reibetest auf Naturstein mit anschließender Mikroskop-Kontrolle) beweisen. Und natürlich haben wir alle Jacken nachgewogen (Herrengröße M).

<p>Im Suter-Tester kann man die Wasserdichtigkeit prüfen. </p>

Im Suter-Tester kann man die Wasserdichtigkeit prüfen.

© Birgit Gelder
  • Kapuze: Kapuzen müssen passen. Meist sind Kapuzen an Hardshell­-Jacken so konzipiert, dass sie auch über einen Helm gezogen werden können.

  • Material: Bei ganz dünnem (und leichtem) Material sieht man (im Mikroskop) sogar die Membran durch. Dickes Material ist steifer und schwerer.

  • Schnitt: Die Schnitte heutzutage sind funktionell-sportlich. Eine Jacke sollte so gekauft werden, dass sie auch mit dicker zweiter Lage noch ausreichend "Luft" hat.

  • Details: Features wie Belüftungen, Klettverstellungen an den Bündchen, Taschen innen und außen machen eine Jacke teurer und schwerer. Man muss wissen, was man braucht.

Regenjacken im Test: Fazit

Es waren viele schöne und funktionelle Jacken im Test, das Optimum (leicht, robust, wasserdicht und in hohem Maße atmungsaktiv, preiswert) gibt es aber nach wie vor nicht. Den besten Mix aus all den Eigenschaften gepaart mit einem guten Schnitt hat die Mammut Alto Guide HS, unser Testsieger

Den Allround-Tipp bekommt das Rab Firewall Jacket, das sich sehr angenehm trägt und ein weites Einsatzspektrum bietet. Der Gewichtstipp geht an The North Face Summit Papsura Futurelight, die trotz des geringen Gewichts zwei Taschen hat und sogar halbwegs robust ist.

Hier findet ihr den Test mit den zehn Regenjacken-Modellen 2024. Klickt auf das Produktbild für eine Großansicht:

Zum Vergleich: Nachhaltige Hardshells Test 2022

Was hat sich seit 2022 in Sachen nachhaltige Regenjacken getan? Welche Hersteller haben neue Membrane entwickelt?

Hier findet ihr unseren Hardshell-Test aus dem Jahr 2022 zum Vergleich:

Text von Olaf Perwitzschky

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