Best of Berchtesgaden

Skitouren rund um König Watzmann

Der Watzmann – ein Berg von schier magischer Anziehungskraft. Um kaum einen Gipfel ranken sich mehr Geschichten und Mythen. Was steckt dahinter? Eine Spurensuche auf Tourenski im Berchtesgadener Land.

Der Sonne entgegen! Traumbedigungen beim Aufstieg durchs Watzmannskar. Am Ende hat man die Qual der Wahl: Drittes oder Fünftes Watzmannkind - oder die Skischarte? So oder so: Des Watzmanns Kinderstube garantiert meist feine Abfahrtsfreuden.
© Christian Penning

Der Watzmann: Mythos und Realität eines imposanten Berges

Er ist nicht der höchste Gipfel Deutschlands. Die Zugspitze ist 249 Meter höher. Und auch ein paar ihrer Nachbargipfel im Wettersteinmassiv überragen ihn. Dennoch: Nähert man sich dem Watzmann (2713 m), schwingt eine latente Unterwürfigkeit mit. Der Berg ruft – man folgt.

Auf den Watzmann fährt man nicht schnell mal mit der Seilbahn oder mit der Zahnradbahn, tobt sich oben auf einem alpinen Spielplatz aus und gondelt dann wieder bequem ins Tal. Der Watzmann fordert: Respekt und Kraft. Wild und gleichzeitig wunderschön, so das Image des felsigen Berghelden. Dabei ist sein Status längst nicht nur das Ergebnis von zig-tausend Posts im Social-Media-Zeit­alter. Noch lange vor allen Instagram-Stories hat Jahrhunderte lang die Sage vom König Watzmann die Runde gemacht, der mitsamt seiner Familie für seine Greueltaten versteinert worden sein soll. 

Der Watzmann: mit menschlichen Wesenszügen, gefährlich und niederträchtig. Der Gegenpol: Caspar David Friedrichs Gemälde von 1824. Der Watzmann in Öl, mit himmelstrebenden, ebenmäßigen Linien – göttlich ästhetisch, ein Wunder der Natur. Bald umweht von schaurigen Dramen seiner Besteigungen. Der Watzmann: ein Schlagzeilenlieferant. Mit geradezu barocker Üppigkeit ist er überladen mit Mythen, Sagen, Anekdoten, Klischees. Eine Bergikone – ein bayerisches Matterhorn. Wie kommt ein Berg zu so viel Prominenz?

<p>Auf Spurensuche: Bei Nebel oder windverpresstem Schnee verlangt der lange Anstieg durch das Alpeltal zum Hohen Göll Standvermögen.</p>

Auf Spurensuche: Bei Nebel oder windverpresstem Schnee verlangt der lange Anstieg durch das Alpeltal zum Hohen Göll Standvermögen.

© Christian Penning
Weiterlesen mit ALPIN+

Text von Christian Penning

0 Kommentare

Kommentar schreiben