Schmerzende Fußballen bei längeren Touren

Bergtouren: Was tun gegen schmerzende Fußsohlen?

Was hilft gegen schmerzende Fußsohlen bei längeren Bergtouren? ALPIN-Testchef und Bergführer Olaf Perwitzschky weiß Rat.

Was hilft gegen schmerzende Fußsohlen bei längeren Berg- und Wandertouren? ALPIN-Testchef und Bergführer Olaf Perwitzschky weiß Rat.
© Imago / Westend61

Was kann ich gegen schmerzende Fußballen auf Bergtouren tun?

Frage: Ich habe in meinen Bergschuhen bei längeren Touren ziemliche Probleme mit der Fußsohle. Mir tun dann meist die Ballen vorne weh. Was kann man dagegen tun?

Neue Einlegesohle und gute Bergsocken können gegen schmerzende Sohlen helfen

Antwort von Olaf: Das ist ein typisches Phänomen, das besonders bei den neuen, technischen und oftmals extrem leichten Schuhen auftritt. Dämpfung in Schuhen geht meist zulasten des Gesamtgewichts. Und auch zum Klettern ist eine Dämpfung der Sohle nicht so gut, denn die Standhöhe würde sich erhöhen. 

Faktoren, die heute im Fokus der Kommunikation stehen, wenn es um leichte, technische Bergschuhe geht. Die Frage ist, wie viel Platz du in den Schuhen hast. 

Wenn der nicht ganz eng ist, kannst du die Einlegesohle, die in dem Schuh werksseitig drin ist, gegen eine austauschen, die etwas weicher ist. Das ist das Einfachste und Preiswerteste, was du tun kannst, und es hilft meist. 

Wenn du zusätzlich noch eine Bergsocke verwendest, die im Bereich unter den Ballen eine gute Dämpfung hat, wirst du den Unterschied spüren. Hast du genügend Platz im Schuh, kannst du es auch mit einer orthopädischen Sohle versuchen. Die hat zwar wahrscheinlich eine weniger gute Dämpfung, dafür eine deutlich bessere Druckverteilung. 

Oft ist es aber so, dass mit der Verwendung einer orthopädischen Sohle die Schuhe zu eng/zu klein werden. Solltest du in älteren Schuhen immer mal wieder "Sohlenbrand" bekommen, hilft es oft, die Schnürung des Schuhs für ein paar Minuten weit zu öffnen und eine kurze Pause zu machen.

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Mehr Fragen von Lesern und User sowie die Antworten von Olaf findet Ihr unter: alpin.de/olaf.

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Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatliche geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Eure Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Eure Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!".

Worauf man bei Bergschuhen achten sollte, erklären wir in der Fotogalerie Bergschuhe. Klickt auf das Bild für eine Großansicht:

Text von Olaf Perwitzschky

2 Kommentare

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Moni auf unserer Facebook-Seite

Hab das Problem leider auch, trotz orthopädischer Sohlen und egal mit welchen Sohlen oder Socken oder Schuhen. Ich nehm mir unterwegs einfach die Zeit, die Schuhe mal ein paar Minuten auszuziehen. Danach geht es immer erst mal wieder ne ganze Zeit.

Steffen Rother auf unserer Facebook-Seite

Oft fängt die Fußsohle an zu schwitzen und die Feuchtigkeit kann nicht weg, die viele Einlegesohlen eine Art Schwamm bilden und die Feuchtigkeit nicht verteilen - anders bei Einlagen aus Leder. Die Fußsohle bleibt also wie gesagt in der Nässe und wird immer weicher. Da Schweiß säurehaltig ist drückt er dann auf die angeschlagen Füße und diese beginnen zu schmerzen. Oft hilft es dann die Socke zu wechseln, da diese ebenfalls ein Speicher für den säurehaltigen Schweiß ist. Ich selbst habe das Problem in den Griff bekommen durch Einlegesohlen aus Leder und immer ein Paar Wechselsocken im Rucksack. In Pausen auch mal gern die Strümpfe kurz ausziehen damit die Füße wieder trocknen.