Skitouren-Know-how

Klebe, Adhäsions- oder Hybridfelle: Wie sind die Erfahrungen?

Welche Arten von Fellen sind bei Tourenski zu empfehlen? Sind Adhäsions- oder Hybridfelle empfehlenswert? Und welche Vorzüge haben die Haftfelle gegenüber anderen Fellen?

Klebe, Adhäsions- oder Hybridfelle auf Skitour: Wie sind die Erfahrungen?
© picture alliance / imageBROKER | Moritz Wolf

Erfahrungen mit Adhäsions- oder Hybridfellen

Frage von Exclimber, per Mail: Habt ihr Erfahrung mit den "neuen" Haftfellen? Taugen die was?

Antwort von Olaf: Naja, ganz so neu ist die Haftfell- bzw. Adhäsionstechnik technik jetzt nicht mehr. Die gibt es schon seit fast einem Jahrzehnt. In dieser Zeit sind immer mehr Hersteller dazugekommen. 

Die erste Generation war noch recht problematisch, wobei die am Ski gehalten haben. Die Probleme lagen woanders. Inzwischen sind die Felle ganz gut. Sie haben aber, ähnlich wie Klebefelle, auch in ganz spezifischen Situationen ihre Schwierigkeiten.

Man kann also nicht sagen: "Egal was ich mit dem Fell mache, es bleibt am Ski" oder "Ich bekomm’ es immer auf den Ski". Feuchtigkeit oder Nässe mögen Haftfelle ebenso wenig wie Klebefelle. Mir ist schon einmal ein Haftfell nach 600 Höhenmetern bei 0 Grad Celsius vom Ski gefallen. 

Skitouren-Felle im Vergleich

  • Das klassische Klebefell klebt man auf den Skibelag. Zum Transport müssen die Klebeflächen mit einer speziellen Trennfolie (Achtung: keine Plastiktüte oder Haushaltsfolie) verpackt werden. Bei großer Kälte kann aber der Kleber versagen. KLebefelle sind günstiger als Adhäsionsfelle.

  • Adhäsionsfelle hingegegen haften ohne Klebstoff. Sie sind beispielsweise mit nicht klebendem Silikon beschichtet und saugen sich fest. Ihr großer Vorteil gegenüber Klebefellen: Sie lassen sich ohne Kraftaufwand abziehen und brauchen keine Trennfolie für den Transport Vorsicht: Adhäsionsfelle bieten eine.geringere Haftung bei Feuchte, Nässe & Staub und sind erheblich teurer als klassische Klebefelle.

  • Zuletzt noch Hybridfelle: Sie sind stark im Kommen, weil sie auf eine Zwei-Lagen-Adhäsionstechnologie setzen: Die ist temperaturunabhängig und kombiniert die Vorteile kleberloser Felle wie einfaches Handling und Wartungsfreiheit mit der hohen Oberflächenhaftung von Klebefellen. Diese Klebrigkeit verhindert auch das Eindringen von Schnee im Schaufelbereich, wo im Aufstieg kaum Druck ausgeübt wird. 

Mehr Fragen von Lesern und Usern sowie die Antworten von Olaf findet Ihr unter: alpin.de/olaf

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Olaf Perwitzschky ist ALPIN-Testredakteur und staatlich geprüfter Bergführer. Berge sind seine Leidenschaft - und Eure Fragen sind ihm Herausforderung! Jeden Monat beantwortet er Eure Anliegen im ALPIN-Heft unter der allseits bekannten Rubrik "Olaf klärt das schon!".

Text von Olaf Perwitzschky

1 Kommentar

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Andreas

Auf YouTube gibt's ganz gute Tips zur Fellpflege, zumeist auf Englisch. Wenn man vor jeder Tour die Klebeseite mit Back- oder Packpapier abdeckt und einmal gut abbügelt, dann hält das Fell meist problemlos. Gut Frischluftzufuhr ist dabei zu empfehlen.

Tatsächlich ist mein so behandeltes günstiges Kohla-Fell drei Jahre alt und klebt immer noch super, ohne Einsatz von Transfer-Tape.
Sprüh-Kleber zur Auffrischung ist auch noch eine Möglichkeit, wenn man keine Lust auf Transfer-Tape hat. Und wer hat das schon ;-)