Spitzentour für Konditionststarke

Wanderung auf die Schellschlicht in den Ammergauer Alpen

Wer mit dem Finger auf der Karte reist, findet Erstaunliches. Zum Beispiel die Tour auf die Schellschlicht. Eine ganz wunderbare Runde nicht nur für den Spätherbst. Hand drauf!

Blick vom Eibsee auf die Ammergauer Alpen mit Schellschlicht, Kreuzeck und Scharfeck.
© IMAGO / imagebroker

Da gibt es die Berge, die man von Weitem sieht und die einen magisch anziehen. Sofort ist klar: Da will ich hinauf. Egal wie und wann. Und dann gibt es den Zauber der Landkarte (oder der digitalen Satellitenbilder), auf denen sich unerwartete Details auftun, die einen dann nicht mehr loslassen. Die Schellschlicht ist so ein Berg.

Eine anschauliche wie detaillierte Beschreibung der Tour in Videoform findet ihr beim YouTube-Kanal AlpineFex.

Alle Infos zur Tour auf die Schellschlicht, 2052 m

Berge, die verschiedene Wege für Aufstieg und Abstieg bieten, sind ganz besonders schön. Und solche, die sich weit nach Süden hin öffnen, sind Traumziele für den Saisonabschluss. Die Schellschlicht ist so eins – vorausgesetzt, es hat noch nicht (viel) geschneit und die steilen oder schattigen Passagen sind gut zu begehen. Dann aber lohnt die Tour unbedingt!

<p>Schöner Pausenplatz mit weitem Blick nach Osten kurz vor der Schellalm.</p>

Schöner Pausenplatz mit weitem Blick nach Osten kurz vor der Schellalm.

© Anton Brey
  • Schwierigkeit: Wanderung, schwer

  • Dauer: 6 – 7 Std.

  • Höhenmeter: Auf- und Abstieg 1250 Hm

  • Route: Die meisten Führer und Tourenportale empfehlen die Runde im Uhrzeigersinn – wir finden die Tour andersrum viel schöner: aussichts- und abwechslungsreich hinauf und durch dichten Wald hinab. Vom Parkplatz folgen wir dem breiten Forstweg zunächst längs der Neidernach, bis ein arg verblichener und ein AV-offizieller Wegweiser nach Norden weisen. Der Weg wird schmaler und geht in den Fußpfad über, der sich bei ca. 960 Meter kurz vor der eisernen Brücke über die Klamm der Schelllaine gabelt. Auf schmalem Pfad durch Wald und Fels steigen wir den Hals hinauf, überwinden den Adamsapfel, ein kurzes felsiges Stück mit Drahtseilsicherung. Bald tut sich an einem kleinen Köpfel der Blick in die wilde Schlucht der Schelllaine mit ihren Gumpen auf. Weiter über steile Flanken durch den lichter werdenden Wald bis zur Nase, dem Sunkensattel, 1672 m, mit Blick ins Tal der Friederlaine. Weiter dem Grat folgend durch dichte Latschen. Am Auge steil ins Kar absteigen und die letzten 200 Hm zum Gipfel, 2052 m. Sehr schöner Rundblick! Der Abstieg über den Hinterkopf gen Westen beginnt recht munter, greift aber bald weit aus, bis unterm Hohenbrand bei 1764 m ein Felsriegel mit Drahtseil erreicht ist. Schöne Pausenplätze an der unbewirtschafteten Schellalm auf 1480 m. Der langweilige Nacken (500 Hm Kehren im Wald) ist abends auch mit müden Beinen schnell erledigt. Ab eiserner Brücke wie Aufstieg.

  • Beste Zeit: Juni bis November

  • Talort: Garmisch-Partenkirchen, 708 m.

  • Ausgangspunkt: Parkplatz am westlichen Ortsrand von Griesen, 817 m.

  • Info: Naturpark Ammergauer Alpen, 82487 Oberammergau, ammergauer-alpen.de

  • Anreise: Über A96 und B2 nach Garmisch und auf B23 bis Griesen. Oder per Bahn über Garmisch-Partenkirchen zur Haltestelle Griesen.

  • Gehzeiten: Griesen – Abzweig Wanderweg ¼ Std. – Weggabel  ¼ Std. – Gipfel 3 Std., Abstieg 2½ Std.

  • Literatur: Dieter Seibert: Alpenvereinsführer Allgäuer und Ammergauer Alpen, Bergverlag Rother, 2013

  • Karte: AV-Karte, 1:25.000, Blatt BY 6, Ammergebirge West.

  • Ausrüstung: Wanderausrüstung

Die einzelnen Abschnitte der Wanderung auf die Schellschlicht findet ihr hier:

Text von Bene Benedikt

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