Nach einem Biwak in der Mitte der Wand

Glowacz und Jasper eröffnen neue Route am Murallón

Auf Ihrer dritten Expedition nach Patagonien können Stefan Glowacz und Robert Jasper ihre Route "Vom Winde verweht" erstbegehen. Die beiden Extremkletterer bewerten ihre neue Linie durch die Nordwand mit 9+/A2.

Glowacz und Jasper eröffnen neue Route am Murallón
In Patagonien erfolgreich: Stefan Glowacz (hier im Bild) und Robert Jasper.
In Patagonien erfolgreich: Stefan Glowacz (hier im Bild) und Robert Jasper.

In nur 48 Stunden gelang es Stefan Glowacz und Robert Jasper über die bereits im Vorjahr begonnene Tour in 27 Seillängen den 2831 Meter hohen Gipfel der Murallón Nordwand zu erreichen. Dazu hatten die beiden Expeditionsbergsteiger eine kurze Schönwetterperiode genutzt und waren am Freitag Nacht um drei Uhr Ortszeit aufgebrochen.

Nach einem Biwak in der Mitte der Wand, stand das erfolgreiche Duo am vergangenen Samstag Abend gegen 21 Uhr auf dem Gipfel. Nach dem sie über die Route abgeseilt waren trafen beide müde und glücklich am Sonntag um drei Uhr nachts im Basislager ein, wo sie von ihren Freunden und Kollegen Klaus Fengler und Hans-Martin Götz schon erwartet wurden.

Patagonien ist für das erprobte Zwei-Mann-Team kein Neuland. Bereits 2003 hatten Glowacz und Jasper mit der Route "the lost world" im Schwierigkeitsgrad 7+/M8 die Erstbesteigung des Murallón Nordpfeilers realisiert. Dabei hatten Glowacz und Jasper schon die Linie von "Vom Winde verweht" entdeckt. Bei ihrem zweiten Besuch 2004 war das Wetter dann allerdings so schlecht, dass ein Durchstieg vereitelt wurde. Nach 21 Seillängen mussten sich die beiden Extremkletterer 2004 nur 250 Meter unterhalb des Gipfels den Witterungsbedingungen geschlagen geben. Stefan Glowacz und Robert Jasper werden für Mitte Dezember in München zurück erwartet.