Messner vergleicht Kaltenbrunner mit Hilton

1986 war es endlich soweit. Mit der Besteigung von Makalu (8485 m) und Lhotse (8511 m) hatte Reinhold Messner das Wettrennen (u.a. gegen seinen großartigen polnischen Widersacher Jerzy Kukuczka) für sich entschieden und geschafft, wofür er jahrelang und mit fast übermenschlicher Anstrengung gekämpft hatte.

Der Südtiroler konnte sich von nun an rühmen, als erster Mensch alle vierzehn Achttausender der Erde bestiegen zu haben. Messners Rekord für die Ewigkeit zog weltweit immense mediale Beachtung nach sich. Buchverkäufe schnellten nach oben, Vortrags- und Talkshoweinladungen häuften sich.

Dass ihm die Besteigungen der Achttausender ohne Zuhilfenahme künstlichen Sauerstoffs gelungen war, verstärkte den "Mythos Messner" immens: Ein alpinistischer Superstar war geboren, der einer ganzen Bergsteigergeneration gezeigt hatte, was möglich war. Online-Extra: Interview mit Gerlinde Kaltenbrunner

Umso mehr erstaunt nun die äußerst kritische Haltung des Südtirolers gegenüber Gerlinde Kaltenbrunner, die sich bekanntermaßen anschickt, es als erste Frau der Welt Messner gleich zu tun und alle Achttausender zu besteigen.

In einem Interview mit der österreichischen Tageszeitung "Die Presse" sagt Messner über Kaltenbrunner:

"(...) Achttausender besteigen ist heute keine wichtige Geschichte mehr. Das ist auch nicht kreativ. Sie ist eine großartige Bergsteigerin, aber mich wundert das ihr nichts Gescheiteres einfällt. (...)"

"Die 14 Achttausender waren bei mir am Ende eine Summe von vielen verschiedenen Zugängen. Aber mir ging es nie um die 14 Achttausender, sondern um die Besteigung eines Achttausenders im Alleingang, die Besteigung des Everest ohne Sauerstoffmaske etc. Am Ende kamen halt alle 14 Achttausender heraus." Infos, Daten, Fakten: Gerlinde Kaltenbrunner kompakt "Sie hat ja, glaube ich, schon zehn. Jetzt soll sie mal die vier machen und dann werden wir alle applaudieren. Ich mein', die Paris Hilton geht ja auch überall herum und sagt, heute macht sie das und jenes. Oder der Grasser und die Fiona. Und Kaltenbrunner macht das halt so ähnlich."

Die Kommentare auf der Website der Tageszeitung ließen nicht lange auf sich warten. User "N:N" nennt die Aussagen über Frau Kaltenbrunner "eine präpotente Frechheit" und tituliert Messner als "Gröbaz". User "bernhard" ist in seinem Kommentar gar der Meinung, "dass Messners Aussagen einen auf niedrigstem Niveau versuchten Rufmord darstellen".

Auch Tom Dauer hat sich in seiner regelmäßigen Kolumne "von draußen" in der aktuellen ALPIN dieses äußerst fragwürdigen Vergleichs angenommen und schreibt unter anderem:

"Unser Mann (Messner) also erkannte, dass sowohl Paris Hilton als auch Gerlinde Kaltenbrunner Frauen sind. Er stellte fest, dass sich die beiden Frauen irgendwie unterscheiden, blond - brünett, 26 - 37. Dann aber versagte er, weil er nicht verstand, dass Paris Hilton und Gerlinde Kaltenbrunner zwar beide über sich reden, die eine das aber freiwillig tut, die andere dagegen nur, wenn sie gefragt wird."

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Weitere Informationen:

Reinhold Messner im Interview mit der österreichischen Tageszeitung "Die Presse"

www.gerlinde-kaltenbrunner.at

www.reinhold-messner.it

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