Keine Vermissten mehr

Drama am K2: Zahl der Toten auf elf gestiegen

Die Schreckensmeldungen von den höchsten Bergen dieser Erde reißen nicht ab. Nach dem tödlichen Unfall von Karl Unterkircher am Nanga Parbat vor wenigen Wochen, kam es nun zur großen Katastrophe am K2: Elf Bergsteiger sind am zurückliegenden Wochenende am zweithöchsten Berg der Welt gestorben. Vermisst wird inzwischen niemand mehr.

Drama am K2: Zahl der Toten auf elf gestiegen
Drama am Drama am K2: Elf Bergsteiger sind tödlich verunglückt. Bild: dpa.
Drama am Drama am K2: Elf Bergsteiger sind tödlich verunglückt. Bild: dpa.

Die Zahl der Opfer gilt inzwischen als gesichert. Vom mehreren Seiten gemeldet wurde zunächst der Tod von neun Bergsteigern : Demnach starben ein Serbe, ein Norweger, ein Ire, ein Pakistaner, zwei Nepalesen und drei Koreaner.

Zudem bestätigte der pakistanische Staatssekretär für Tourismus am Montag in Islamabad den Tod zweier weiterer Bergsteiger. Demnach zählen nun auch ein Franzose und ein weiterer Pakistaner zu den Opfern.

Weitere Tote seien nun nicht mehr zu erwarten sagte der Staatssekretär: "Wir haben keine vermissten Bergsteiger mehr."

Zur Fotogalerie zum Drama am K2 klicken Sie auf das Bild oder auf diesen Link.
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Noch ist der genaue Hergang des Unglücks unklar. Nach Angaben des pakistanischen Bergvereins hatten insgesamt zwischen 20 und 25 Bergsteiger am Freitagmorgen den Gipfelsturm in Angriff genommen. Einige erreichten den Gipfel wie geplant und machten sich wieder an den Abstieg, andere befanden sich noch im Aufstieg als auf rund 8200 Meter Höhe ein herabstürzender Eisblock einen Großteil der Fixseile mit sich riss.

Am Samstagmorgen kam dann Informationen der DPA zu Folge eine zweite Lawine, die sieben Bergsteiger in die Tiefe riss, die nach Möglichkeiten für den Abstieg suchten. Zwei weitere Alpinisten waren bereits vor dem Lawinenabgang tödlich abgestürzt.

Bae und Madic tot, van Rooijen gerettet

Tödlich verunglückt: Rolf Bae. Bild: dpa.
Tödlich verunglückt: Rolf Bae. Bild: dpa.

Unter den Toten befindet sich auch Rolf Bae . Bae war mit seiner Frau Cecile Skog unterwegs. Sie schaffte den Abstieg, während Bae in den Tod stürzte. Der der Norweger war Mitte Juni nach der ersten Wiederholung der Norwegian Buttress am Great Trango Tower gen Karakorum aufgebrochen.

Der 31-jährige Dren Madic , der beim Anstieg ums Leben gekommen war, wollte als erster Serbe den K2 besteigen. Ein Mitarbeiter des Veranstalters Nazir Sabir Expeditions sagte, seine Leiche sei von anderen Bergsteigern auf dem Hang beerdigt worden.

Gerettet: Wilco van Rooijen. Bild: dpa.
Gerettet: Wilco van Rooijen. Bild: dpa.

Gerettet werden konnte dagegen Wilco van Rooijen . Der niederländische Leiter einer der aufgebrochenen Expedition überlebte das Unglück zusammen mit dem Italiener Marco Confortola in weniger als 15 Metern Entfernung. Beide wurden von anderen Alpinisten, die sich bereits in Sicherheit gebracht hatten, entdeckt und in das Höhenlager 4 auf 6.600 Metern Höhe gebracht worden.

Stangl wohlauf

Entgegen ersten Medienberichten ist Österreichs Bergsteiger-Star Christian Stangl (der "Skyrunner") wohlauf. Stangl und Kollege Thomas Strausz sind derzeit ebenfalls am zweithöchsten Berg der Welt unterwegs. Die beiden waren jedoch zu ihrem Glück einen Tag nach der betroffenen Gruppe losgegangen und hatten den Lawinenabgang bemerkt. Am Sonntag kehrten sie wohlbehalten ins Basislager. Lesen Sie hierzu die Pressemeldung von Stangls PR-Berater Ernst Wilde: "Stangl wohlauf am K2" .

Wohlbehalten im Basislager: Christian Stangl.
Wohlbehalten im Basislager: Christian Stangl.

Gegenüber der Nachrichtenagentur APA erklärte Stangl: "Wir haben erst heute erfahren, dass wir als vermisst gelten". Ihm und seinem Kollegen Thomas Strausz gehe es aber gut, sie seien nur sehr müde. "Aber alles ist sehr verworren hier. Die Infos laufen kreuz und quer", meinte Stangl.

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