Durchgefroren auf den Makalu

Vom Makalu berichtet Ralf Dujmovits

Die aktuelle Situation ähnelt der vor zwei Jahren: nach der Besteigung des Kangchendzöngas hatten wir uns zur Vorbereitung auf den Lhotse unterhalb von Tengpoche ein paar Tage in der Ama Dablam Garden Lodge eingemietet. 100 Meter unterhalb des Lhotse-Gipfels mussten wir damals umkehren - zu spät, zu müde, zu gefährlich. Diesmal möchten wir es besser machen.

Vom Makalu berichtet Ralf Dujmovits
Gipfelglück: Ralf Dujmovits am höchsten Punkt des Makalu. Foto: Ralf Dujmovits.
Gipfelglück: Ralf Dujmovits am höchsten Punkt des Makalu. Foto: Ralf Dujmovits.

Gerlinde und unser Freund und Kameramann David Göttler sind am 13. Mai zu Fuß hier angekommen. Am 01. Mai hatten sie den Dhaulagiri I bestiegen, waren dazwischen ein paar Tage in Kathmandu und hatten sich am 10. Mai wieder auf den Weg gemacht. Ich selbst konnte am 11. Mai auf dem Gipfel des Makalu (8481 m) stehen, bin am folgenden Tag ins Basislager (5650 m) abgestiegen, habe am Vormittag des 13. Mai mein Basislager abgebrochen (noch völlig platt und ziemlich ferngesteuert) und bin am Nachmittag noch 800 Höhenmeter ins Hillaray Basecamp (4850 m) abgestiegen, wo mich am nächsten Vormittag der Heli abholte und hierher brachte.

Die Besteigung des Makalu selbst war durch einen kleinen Planungsfehler deutlich anstrengender geworden als erwartet: viel zu früh, nämlich nachts schon um 23:00 Uhr waren wir vom letzten Lager in 7700 m Höhe aufgebrochen: gemeinsam mit Carlos Soria, seinem Sherpa Dawa, den beiden Brasilianern Waldemar Niclewicz und Irivan Gustavo Burda und ihrem Sherpa Pemba, sowie dem Ecuadorianer Santiago Quintero. Auch die beiden Italiener Giampaolo Casarotto und Christina, die etwas höher Ihr Lager stehen hatten, schlossen sich uns an. Es war so kalt und windig - dass ich trotz Daunenbekleidung merklich in eine Ganzkörperunterkühlung überging. Und die Sonne beleuchtete eine Stelle außerhalb des Anstiegs erst um 5:00 Uhr. Zu dieser Stelle beschloss ich hinzusteigen und wärmte mich lange an diesem Sonnenpunkt auf. Die anderen stiegen weiter - ihr Einsatz von Flaschensauerstoff gab nicht nur mehr Luft sondern wärmte sie vor allem auch enorm.

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Nach langer Aufwärmaktion und doch durch die Kälte geschwächt, konnte ich endlich um 12:00 Uhr den Vorgipfel und weitere 15 Minuten später den Hauptgipfel erreichen. Völlig alleine als letzter, tolle Rundsicht, kaum Wind und Friede über allem. Charly Gabl, Freund, Meteorologe und Bergführerkollege aus Innsbruck hatte wieder Recht behalten.

Jetzt freuen wir uns auf den erneuten Versuch einer Besteigung des Lhotse. Am 18. Mai wollen wir von hier aus starten und in zwei Tagen zum Lhotse / Everest Basislager aufsteigen, Sobald wir uns am Lhotse eingerichtet haben, werden wir uns wieder melden.

Vom Makalu berichtet Ralf Dujmovits

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