Im 10. Grad an der Nordwand

Ines Papert an der großen Zinne erfolgreich

Ende Juli erfüllte sich die zum Arc'teryx-Team gehörende Ines Papert einen lang gehegten Traum: Als erste Frau gelang ihr die freie Begehung der spektakulären „Pellisier“ 8b, die als die schwerste Route an der Nordwand der Großen Zinne (Dolomiten) gilt. Vor Ines gelang nur den Italienern Minuzzino und Camilotto im hakentechnischen Stil 1967 eine Erstbegehung, die erste freie Begehung erhielt die Route von Bubu Mauro Bole

Ines Papert an der großen Zinne erfolgreich

Schon für den Sommer 2005 plante Ines Papert zusammen mit Kurt Astner die Bezwingung der Pellisier-Route. Leider kam es anders als gedacht: Ines zog sich bei einem Sturz im Juli 2005 eine Mehrfachfraktur am Unterschenkel zu und verbrachte den restlichen Sommer im Krankenhaus. Kurt ging allein. Fotogalerie Ines Paperts Eiskletter-Weltcupsaison 2006 in Valle di Daone, Saas Fee und Hemsedal Vor zwei Wochen dann endlich war Ines ihrem Ziel ganz nah. Alles verlief nach Plan, doch dann stürzte sie in der 6. Seillänge (8a+) am Dach. „Ich fand eine bessere Lösung, wollte vorbei – aber mich verließen die Kräfte.“

Bild: Reiner Eder.
Bild: Reiner Eder.

So einfach wollte Ines jedoch nicht aufgeben, ihr Ehrgeiz war geweckt und so versuchte sie es vier Tage später zusammen mit Wasti Schöndorfer und Reiner Eder noch einmal:

Konzentriert näherte sie sich dem stark überhängenden Dach, als plötzlich ein Tritt unter ihr weg brach und Ines sich im Seil hängend wieder fand. Schnell wurde sie zum Stand herunter gelassen, zog das Seil ab und versuchte es erneut. „Das Dach forderte all meinen Kampfgeist und meine Energie, aber ich wollte es schaffen!“

Mit einem Foothook schaffte Ines es über die Kante, schnappte nach Seilgriff und Aufleger, schob sich über den rettenden Vorsprung, kippte nach hinten, erreichte den rettenden Henkel. Geschafft! Es folgten einige leichtere brüchige Seillängen bis zur Dibonakante, wo die eigentliche Route endete. Um sechs Uhr abends stand Ines erschöpft, aber glücklich mit ihren zwei Kletterpartnern auf der Großen Zinne. Was für ein Tag!

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