Rennen auf die Zugspitze

Messner: Bergläufe abschaffen

Zwei Tote und mehrere Schwerverletzte: So lautet die bittere Bilanz des Extrem-Berglaufes auf die Zugspitze am vergangenen Wochenende. Während die Staatsanwalt derzeit prüft, ob ein Ermittlungsverfahren gegen den Veranstalter eingeleitet wird, plädierte Reinhold Messner im Interview mit dem Stern für die Abschaffung extremer Bergläufe.

Messner: Bergläufe abschaffen
Reinhold Messner. Foto: dpa.
Reinhold Messner. Foto: dpa.

"Ich kann nur mein tiefstes Bedauern ausdrücken." Mehr ist vom Veranstalter des Extremlaufes auf die Zugspitze derzeit nicht zu erfahren. Das hat einen guten Grund: Peter Krinninger wurde von der Staatsanwaltschaft als Zeuge vernommen und erhielt dabei den Rat, sich mit Aussagen in der Öffentlichkeit zurück zu halten. Derzeit prüft die Staatsanwaltschaft, ob ein Ermittlungsverfahren gegen Krinninger eröffnet wird. "Wir prüfen einzelne Parameter, die für uns wichtig sind. Dann erst werden wir entscheiden, ob wir ein Ermittlungsverfahren einleiten", sagte Oberstaatsanwalt Rüdiger Hödl.

Reinhold Messner wollte im Interview mit dem Stern (nachzulesen hier ) weder dem Veranstalter noch den Teilnehmern die Schuld geben und verlieh seinem Bedauern über den Tod der beiden Bergläufer Ausdruck.

Dennoch sparte der Südtiroler nicht mit deutlicher Kritik an der Veranstaltung und an extremen Bergläufen insgesamt: "Die Leute besteigen die Berge nicht um des Berges willen, sondern weil jemand etwas organisiert hat und ein Programm anbietet. Die Leute sind wie die Lemminge ins Verderben, in eine Dummheit hineingelaufen. "Niemand wurde gezwungen, bei diesem Humbug mitzumachen", sagte Messner und weiter: "Dass die Leute da hinauf gelaufen sind, stört mich. Der Berg ist zu etwas missbraucht worden, wozu er nicht geschaffen ist." Es macht mich betroffen, wenn Leute nicht verstehen, was ein Berg ist. Das ist doch keine Attrappe oder eine Kletterwand auf dem Sportplatz. Der Sportplatz ist doch eigens präpariert für den Wettlauf, aber nicht der Berg."

Messner forderte als Konsequenz aus dem Unglück, organisierte Wettrennen auf hohe Berge gänzlich abzuschaffen.