15.000 touristische Flüge in der Schweiz

Protest gegen Heliskiing

Des einen Freud des anderen Leid - so lässt sich der Freizeitspaß Heliskiing wohl zusammenfassen. Tourenleiter und Mitglieder der Sektionen Bern und Biel des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) hatten jetzt allerdings genug und wehrten sich am vergangenen Sonntag gegen den zunehmenden Flugverkehr und forderten auf ihren Transparenten mehr Ruhe in den Bergen und Respekt vor Natur und Umwelt.

Protest gegen Heliskiing
Freizeitspaß zur Lasten der Natur: Ein Helikopter setzt einen Skifahrer ab. Foto: imago.
Freizeitspaß zur Lasten der Natur: Ein Helikopter setzt einen Skifahrer ab. Foto: imago.

Auslöser für den Protest auf dem 3.248 Meter hohen Wildhorn im Berner Oberland war unter anderem ein Beschluss des Schweizer Bundesrates aus dem Sommer 2007. Das neue Konzept für die Gebirgsfliegerei sieht vor, dass in Zukunft für das Heliskiing wenig angeflogene Gebirgs-Landeplätze (GLP) aufgehoben und durch attraktivere ersetzt werden können. Die Gegner befürchten dadurch eine Zunahme des Heliskiings. Allein auf dem Gebirgslandeplatz Wildhorn fänden im Durchschnitt der letzten zehn Jahre etwa 400 Flugbewegungen pro Jahr statt.

Die Protestierenden sind der Meinung, Heliskiing sei ein Spaß für wenige, der viele stört und jeglicher Respekt gegenüber Natur und Landschaft fehlt. Besonders störend empfinden sie die alljährlich über 3.000 Flüge zu den sieben GLPs im Unesco-Weltnaturerbe Jungfrau-Aletsch-Bietschhorn, die nach ihrer Meinung ersatzlos gestrichen werden müssten.

Bereits vor zwei Wochen demonstrierte die Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness mit Unterstützung der SAC Sektion Locarno im Bedrettotal gegen zwei geplante Gebirgslandeplätze für touristische Landungen im Sopraceneri.

Seit der Festlegung der insgesamt 42 Schweizer GLPs sind Jahrzehnte vergangen. Die Infrastruktur für den Schneesport ist inzwischen weit in die Täler und auf Gipfel vorgedrungen. Für Variantenabfahrten gebe es genügend Möglichkeiten auch ohne Heliskiing, welches einem sanften Tourismus und einer nachhaltigen wirtschaftlichen Entwicklung schadet. Trotzdem fänden Jahr für Jahr 15.000 touristische Flugbewegungen auf die GLPs statt.