"Responsible Down Standard"

Starkes Signal in Sachen Daune

The North Face, Marmot, Mammut, Helly Hansen, Outdoor Research und Eddie Bauer haben eines gemeinsam: Die Outdoormarken sehen sich alle den von der Organisation Textile Exhancge entwickelten Standard "Responsible Down Standard" (RDS) verpflichtet. Die ersten Produkte mit der entsprechend zertifizierten Daune sollen bereits im Herbst 2015 in den Handel kommen.

Starkes Signal in Sachen Daune
Soll nach Vorstellung von Textile Exchange endgültig der Vergangenheit angehören: Daunenproduktion aus Lebendrupf (Foto: picture-alliance.com).
Soll nach Vorstellung von Textile Exchange endgültig der Vergangenheit angehören: Daunenproduktion aus Lebendrupf (Foto: picture-alliance.com).

Obwohl der "Responsible Down Standard" erst Anfang diesen Jahres ins Leben gerufen wurde, gilt er derzeit als der umfassendste weltweite, unabhängig zertifizierte Tierschutz- und Rückverfolgbarkeitsstandard für Daunen und Federn überhaupt.

Mit seiner Hilfe soll nicht nur - so hoffen die Innitiatoren - die artgerechte Behandlung der Tiere vom Küken bin zum fertigen Produkt gesichert und die Rückverfolgbarkeit innerhalb des Netzwerks verbessert werden, sondern darüber hinaus die daunenverarbeitende Industrie als Ganze verändert werden.

Nachdem Tierschutzgruppen auf Problemfelder wie Lebendrupfen und Zwangsfütterung hingewiesen hatten, tat sich The North Face Ende 2012 mit Textile Exchange (einer mitgliedergetragenen gemeinnützigen Organisation) und der akkreditierten unabhängigen Zertifizierungsstelle Control Union Certifications zusammen, um den RDS zu entwickeln und in wichtigen Herkunftsregionen in Europa und Asien sowie in Verarbeitungsstandorten in den USA anzuwenden.

Den fertig entwickelten Standard übergab The North Face an Textile Exchange in der Hoffnung, dass die Organisation ihn bedarfsbezogen weiterentwickeln und so weitere Marken und Daunenlieferanten dazu bewegen würde, ihn ebenfalls einzuführen.

"Ich bin stolz auf die Arbeit, die wir in die Entwicklung des RDS gesteckt haben", sagt Anne Gillespie, Director of Industry Integrity bei Textile Exchange. "Wir haben die Thematik eingehend erforscht, haben die Herkunftsregionen in entlegenen Teilen Europas und Asiens besucht, um die Bedingungen, die wir verbessern wollen, vollständig zu verstehen, und haben mit einer Vielzahl von Akteuren der Branche zusammengearbeitet, um uns ein umfassendes Bild der Problemlage zu machen."

Aufgehäuft: Gänsedaunen in einer Daunenfedern (Foto: picture-alliance.com).
Aufgehäuft: Gänsedaunen in einer Daunenfedern (Foto: picture-alliance.com).

"Wenn weitere Marken den RDS anwenden, wird die Lebensqualität der Tiere und die Rückverfolgbarkeit in der daunenverarbeitenden Industrie in deutlich größerem Umfang verbessert, als es ein Unternehmen oder ein Zuliefernetzwerk allein könnte", so Gillespie.

Textile Exchange verwaltet den Standard nicht nur, sondern entwickelt ihn auch weiter, und zwar unter Einbeziehung der verschiedenen Branchenakteure, der Marken und NGOs wie der European Outdoor Group und der Outdoor Industry Association sowie der internationalen Tierschutzorganisation Four Paws .

Traditionell werden Daunen und Federn von Wasservögeln gewonnen, die für die Nahrungsmittelindustrie vorgesehen sind. In der industriellen Lebensmittelherstellung besteht jedoch unweigerlich das Risiko, dass die Nutztiere nicht artgerecht behandelt werden.

Das oberste Ziel des RDS ist die Unterbindung von Praktiken wie der Zwangsfütterung und des Lebendrupfens sowie die Einführung von strengen Vorschriften für Bereiche wie Futter- und Trinkwasserqualität, Unterbringung, Besatz und Auslauf, Gesundheit und Hygiene sowie Schädlings- und Raubtierbekämpfung, um nur einige zu nennen.