Im Oberallgäu und in Tirol sterben mehrere Wanderer bei Bergunfällen

Trauriger Start in die letzte Augustwoche

Bei drei Bergunfällen im Allgäu und in den Stubaier Alpen kommen am vergangenen Montag drei Wanderer ums Leben: Auf dem Heilbronner Weg stürzt ein 53-Jähriger in den Tod, auf dem Gleitweg erliegt eine 72-Jährige ihren schweren Sturzverletzungen, am Großen Horntaljoch kommt für einen 60-Jährige jede Hilfe zu spät. Nahe Seefeld wird außerdem die Leiche des seit März vermissten Sportwissenschaftlers Hermann Buhl entdeckt.

Trauriger Start in die letzte Augustwoche
Ist nicht zu unterschätzen: Der Heilbronner Weg.
Ist nicht zu unterschätzen: Der Heilbronner Weg.

Am vergangenen Montag ereignete sich der erste von zwei tödlichen Unfällen an diesem Tag in den Allgäuer Alpen. Eine Vierergruppe war auf dem abschnittsweise versicherten Heilbronner Weg unterwegs, als gegen 11.30 Uhr ein Wanderer aus bis dato noch ungeklärten Gründen im Bereich des Bockkarkopfes (2608m) rund 300 Meter in die Tiefe. Während die drei Mitwanderer ihren Weg bis zum Waltebergerhaus unbeschadet fortsetzen konnten, kam für den 53-jährigen Bergwanderer jede Hilfe zu spät.

Nur zwei Stunden später ereignete sich auf dem Gleitweg, der vom Edmund-Probst-Haus ins Oytal führt, erneut ein tödlicher Unfall im Gebiet der Allgäuer Alpen. Auf dem alpinen Steig kam eine 72-jährige Frau ins Rutschen und stürzte über steiles Gelände in die Tiefe. Die Wanderin verstarb noch an der Unfallstelle. Ihr zwei Begleiter erlitten einen schweren Schock und mussten von der Bergwacht ins Tal gebracht werden.

Bergwanderer kommt in den Stubaier Alpen ums Leben

Im Bereich des Großen Horntaljochs in den Stubaier Alpen hatte sich ebenfalls am 25.08. ein schwerer Unfall ereignet. Dabei kam ein 60-jähriger Deutscher ums Leben. Der Mann hatte sich auf der Franz-Senn-Hütte einen fünfköpfigen Bergsteigergrupppe angeschlossen, die über das Große Horntaljoch zum Gipfel der Hohen Villerspitze gelangen wollten. Am Süd-West-Grat des 3087 Meter Hohen Berges entschied sich die Gruppe aufgrund klettertechnischer Schwierigkeiten zur Umkehr. Beim Abstieg glitt der Mann auf einer Platte aus und stürzte über 70 Meter über Felsgelände ab. Der 60-Jährige verstarb noch an der Unfallstelle.

Markante Berggestalt: Die Hohe Villerspitze im Stubai.
Markante Berggestalt: Die Hohe Villerspitze im Stubai.

Leiche des vermissten Sportwissenschaftlers Buhl entdeckt

Der seit Ende März 2014 vermisste Leipziger Sportwissenschaftler Hermann Buhl konnte jetzt offenbar gefunden werden. Ein Wanderer hatte vor ein paar Tagen in einem Waldgebiet bei Seelfeld eine stark verweste Leiche entdeckt. Nach Angaben der Landespolizeidirektion Tirol würde sehr vieles dafür sprechen, dass es sich hierbei um die sterblichen Überreste des einstigen DDR-Rekordhalters über 3000 Meter Hindernis handeln könnte.

Buhl, der nach seinem Karriereende als Leistungssportler Medizin studierte und eine erfolgreiche wissenschaftliche Laufbahn einschlug, war am 22. März zu einer Bergwanderung aufgebrochen und kurze Zeit später als vermisst gemeldet worden. Eine großangelegte Suchaktion blieb damals ohne Erfolg.