Sommersaison

Bereits viele tödliche Bergunfälle im Juli

Die Tourensaison 2014 ist erst ein paar Wochen alt, doch die Meldungen über schwere Bergunfälle häufen sich bereits. Am Mont Blanc stürzt ein deutscher Alpinist in den Tod, am Zinalrothorn werden zwei Hochtourengeher von einem Schneebrett in die Tiefe gerissen. Mit dem Schrecken und einer bösen Fleischwunde kam ein österreichischer Bergsteiger am Großglockner davon.

Bereits viele tödliche Bergunfälle im Juli
Heiß begehrt: Der Normalweg auf den Gipfel des Mont Blanc führt über den Bosses-Grat.
Heiß begehrt: Der Normalweg auf den Gipfel des Mont Blanc führt über den Bosses-Grat.

Deutscher stirbt am Mont Blanc

Der Normalweg auf den höchsten Berg der Alpen gilt als wenig schwierig. Hat man es ersteinmal bis zur neuen Goûter-Hütte (3835m) geschafft, verlangt der Weiterweg zum Gipfel eher Ausdauer als versiertes technisches Können. Doch eine Besteigung des Mont Blanc (4807m) bleibt auch auf dem vermeindlich einfachsten Zustieg eine ernste Unternehmung.

Dies liegt vor allem an einer Stelle, dem berüchtigten Grand Couloir. Zwischen 1990 und 2011 ereigneten sich hier, im sogennanten "Korridor des Todes", 74 tödliche Unfälle, weitere 180 Bergsteiger wurden in dem extrem steinschlaggefährdeten Abschnitt im selben Zeitraum teilweise schwer verletzt.

Am 15. Juli wurde das Grand Couloir auch einem deutschen Alpinisten zum Verhängnis. Der 45-Jährige stürzte in diesem Bereich über hundert Meter in die Tiefe und erlag noch an der Unfallstelle seinen schweren Verletzungen. Ob der Mann zuvor von einem Stein getroffen worden war, ist noch nicht geklärt.

Bergsteiger im Allgäu tödlich verunglückt

Ebenfalls tödlich endete für einen 30-Jährigen eine Bergtour im Allgäu. Der Bergsteiger hatte sich am 19. Juli in Begleitung zweier Freunde auf den Weg Richtung "Kleiner Wilder" (2306m) gemacht. Dabei kam der Deutsche im steilen, weglosen Gelände ins Rutschen und stürzte rund 100 Meter ab. Der Notarzt konnte wenig später nur noch den Tod des Verunglückten feststellen.

70-Jähriger stirbt an der Rasass Spitze

Bei einem Sturz unterhalb des Gipfels der Rassas Spitze (2941m) im Schliniger Tal ist am 16. Juli ein 70-jähriger Bergwanderer ums Leben gekommen. Ob der Südtiroler aufgrund eines plötzlichen Schwächeanfalls das Gleichgewicht verloren hatte, konnte nicht geklärt werden.

Anspruchsvoller Viertausender: Das Zinalrothorn (re.) im Kanton Wallis (Foto: picture-alliance.com).
Anspruchsvoller Viertausender: Das Zinalrothorn (re.) im Kanton Wallis (Foto: picture-alliance.com).

Zweierseilschaft am Zinalrothorn abgestürzt

Beim Abstieg vom Gipfel des Zinalrothorn (4221m) über den Normalweg sind am 19. Juli zwei Hochtourengeher von einem Schneebrett erfasst und mehrere hundert Meter in die Tife gerissen worden. Für den 30-jährigen Deutschen und seine zwei Jahre jüngere Begleiterin kam jede Hilfe zu spät. Ihre Leichen wurden von den Rettungskräfte der Air-Zermatt auf den Triftgletscher entdeckt.

Bergsteiger verletzt sich am Großglockner

Glück im Unglück hatte ein österreichischer Bergsteiger, der zusammen mit drei Bekannten den höchsten Gipfel seines Heimatlandes besteigen wollte. Im Bereich des Glocknerleitl kam der 24-Jährige ins Rutschen und fiel dabei so unglücklich, dass er sich dabei die Haue seines Eispickels in die Wange bohrte. Der Verletzte konnte noch eigenständig zurück bis zur Erzherzog-Johann-Hütte (3454m) gehen, ehe er dort von einem Rettungshubschrauber in ein Hospital in Lienz geflogen wurde.

Quelle: welt.de / 1815.ch / orf.at / kleinezeitung.at