Opfer eines Lawinenunglücks

Nachruf des DAV zum Lawinentod von Michael Pfanzelt

Wie erst am Wochenende bekannt wurde, hat die Nationalmannschaft Skibergsteigen des DAV in der vergangenen Woche bei einem Lawinenunglück am Breitenberg/ Pfronten ihr Jugendkadermitglied Michael Pfanzelt verloren. Michael war nach der Schule alleine zu einer Skitour aufgebrochen und war unterhalb der Ostlerrinne ("Taufat") am Breitenberg verschüttet worden. Der DAV hat folgenden Nachruf übermittelt.

Nachruf des DAV zum Lawinentod von Michael Pfanzelt

Der Unfall hatte laut Bergwacht eine besondere Tragik, da Michael nur knapp unter der Schneeoberfläche verschüttet worden war und von einem Begleiter innerhalb kürzester Zeit hätte geortet werden können. Der Zwanzigjährige wurde damit jäh aus dem Leben gerissen.

Noch immer sitzt bei allen Skibergsteigern weit über die Nationalmannschaft hinaus der Schock über das unfassbare Unglück und den Verlust von Michael tief - immer auch in der Gewissheit, dass es jeden bei der Ausübung seines Lieblingssportes treffen kann.

Michael war ein waschechter Vollblutsportler: Egal welche Disziplin - er betrieb es immer mit voller Leidenschaft: Biken, Handball, Leichtathletik, klassiches Bergsteigen und im Winter vor allem Skibergsteigen - diese Leidenschaft und seine sportlichen Erfolge im Jugendbereich führten ihn auch in den Nationalkader des DAV.

Michael hat für die Jugendnationalmannschaft Skibergsteigen etliche internationale Einsätze absolviert und an Welt- und Europameisterschaften teilgenommen. Zu seinen größten internationalen Erfolgen gehört der 5. Platz beim Jugend-Europacup in Madonna di Campiglio 2008 und der 5. Platz in der Gesamtwertung des Jugendeuropacups 2008. Nach einem erfolgreichen Sommertraining lief für ihn der Einstieg in die Wintersaison 2008/2009 zuerst erfolgversprechend, dann wurde er aber von Belastungsasthma ausgebremst und er entschloss sich für 2009 zuerst einmal das Augenmerk auf sein Abitur zu legen und erst wieder zum kommenden Winter voll einzusteigen.

Trotzdem hielt er den Kontakt zu seinen Teamkollegen aus der Nationalmannschaft - er wollte unbedingt zur EM nach Tambre nachkommen, um seinen Kollegen die Daumen zu drücken. Michael wird seinen Teamkollegen als witziger, hilfsbereiter und extrem zuverlässiger Sportsmann in Erinnerung bleiben - noch vor der EM hatte er allen Startern angeboten, eventuell benötigtes Material bei ihm auszuleihen.

Ein Teil der Jugendnationalmannschaft reiste nach der Nachricht, dass Michi ums Leben gekommen ist, vorzeitig von der EM in Tambre ab und fuhr zu seiner Beerdigung am Montag nach Rettenbach. Der Rest der Truppe entschloss sich zu einem Start beim Single-Wettbewerb und trotz oder gerade nach der schlechten Nachricht konnte Toni Palzer hier die erste Goldmedaille im Skibergsteigen für den DAV erlaufen - hier wird Michi wohl auch die Daumen gedrückt haben - die Medaille soll seinem Andenken gewidmet sein.

Zum Andenken an Michael wird es zum Dammkarwurm am kommenden Wochenende eine Schweigeminute vor dem Start geben und die Nationalmannschaft des DAV wird mit Trauerflor laufen.

Das Mitgefühl des DAV, des Ressorts Spitzenbergsport und der Nationalmannschaft Skibergsteigen gilt der Familie und den Angehörigen von Michael.