Weniger Unfälle dank Neuerung?

Neue Aufstiegsspur für Tourengeher in Garmisch

Skitourengehen boomt. Skitourengehen auf präparierten Pisten noch viel mehr. Kaum ein Skigebiet, das sich diesem Trend entziehen kann! Jetzt zieht auch Garmisch-Partenkirchen nach und stellt den "ambitionierten Tourengehern kostenlos eine eigene Aufstiegsspur zur freien Benutzung zur Verfügung". Vor allem, so die Pressemitteilung, um drohenden Unfällen zwischen Tourengehern und Pistenfahrern vorzubeugen.

Neue Aufstiegsspur für Tourengeher in Garmisch
Foto: Zugspitze.de
Foto: Zugspitze.de

Neben der Kollisionsgefahr von abfahrenden Skifahrern und Snowboardern mit aufsteigenden Tourengehern stellt sich laut Peter Huber, dem Technischer Vorstand der Bayerischen Zugspitzbahn Bergbahn AG (BZB), ein weiteres Problem: „Oftmals steigen die Tourengeher nicht bloß am Rand einer Piste auf, sondern queren einen Hang oder gehen nebeneinander. Von den Tourengehern wird die Kollisionsgefahr einfach ignoriert oder unvernünftig missachtet!“

Gefahrenpotential Pistengehen

Laut Angaben der BZB kommen einen Tourengeher, der über eine Skipiste eine Stunde aufsteigt, rund 1500 Skifahrer entgegen. Ein enormes Gefahrenpotentials. Und nicht immer endet die "Begegnung" der beiden Gruppen glimpflich, wie die steigende Zahl schwerer Unfälle zwischen Pistenfahrern und Tourengehern im Skigebiet Garmisch verdeutlicht.

Vor allem aus diesem Grund haben sich die beiden Betreiber der Pisten im Skigebiet, die Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen und die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG, zur Einrichtung einer separaten Aufstiegsspur für Tourengeher entschlossen, wie es in der Pressemitteilung heißt.

Die Pisten und vor allem die Talabfahrten sind für alle abfahrenden Skifahrer und Snowboarder geöffnet, außerhalb der Aufstiegsspur gilt jedoch ab dieser Wintersaison auf den Skipisten und Talabfahrten für aufsteigende Tourengeher ein Betretungsverbot.

Zwei Welten? Skitourengeher auf Ski-Piste (Foto: Alpenverein.it).
Zwei Welten? Skitourengeher auf Ski-Piste (Foto: Alpenverein.it).

Die neue Route

Die neue Route für Tourengeher führt von der Talstation der Hausbergbahn Richtung Horn-Abfahrt und dann weiter über die Standard-Tonihütten-Abfahrt nach oben. Weiter geht es über den neuen Nebenweg der Kreuzwankl-Umfahrung, durch den Fußgängertunnel unter dem Tröglhang durch und über den unteren Skiweg Richtung Hexenkessel und Kreuzeck.

Der Skitunnel ist tabu. Ab dem Kreuzeck gibt es einen Winterwanderweg bis zur Hochalm. Nahezu die gesamte Route ist eine separate Spur, abgezäunt und nur für den Aufstieg bestimmt. Kreuzungsstellen auf den Pisten sind in beiden Richtungen als Gefahrenstellen gekennzeichnet, wie die BZB mitteilt.

Wo Parken?

„Tourengeher werden gebeten am Parkplatz des Eisstadions ihr Auto zu parken.“ appelliert Peter Huber an die Tourengeher. „Sollten durch die Tourengeher zu viele Parkplätze am Hausbergparkplatz belegt werden und zahlende Wintersportler keinen Parkplatz mehr finden, wird es zukünftig eine für Tourengeher kostenpflichtige Parklösung geben müssen. Dies ist ein Schritt den wir nicht gerne gehen würden, in letzter Konsequenz aber dazu gezwungen sind.“

Weitere Meldungen zu diesem Thema auf alpin.de: