Traurige Bilanz der vergangenen Spätsommer-Tage

Zehn Tote bei Bergunfällen in den Alpen

Sonnenschein und nahezu wolkenloser Himmel lockte in den vergangenen Tagen die Bergsüchtigen wieder in Scharen in die Alpen. Trotz idealer Tourenbedingungen kamen insgesamt neun Menschen bei einer Reihe schwerer Bergunfälle ums Leben: Neben drei Toten in den Tiroler Alpen, forderten Unfälle im Monte Rosa-Massiv sowie am Piz Bernina drei weitere Opfer. Bei einem Absturz eines Rettungshubschraubers am Mont Blanc - Massiv fanden weitere drei Personen den Tod.

Zehn Tote bei Bergunfällen in den Alpen

Drei Tote in den Tiroler Alpen

Vor den Augen seiner Begleiter stürzte ein 59-jähriger Mainzer in den Tod. Wie die Polizei vermeldete war der Mann aus Rheinland-Pfalz mit einer Gruppe in der Venedigergruppe zu einer Hütte in etwa 2500 Metern Höhe unterwegs. Als sich der Wanderer bei einer Rast auf den Rucksack setzen wollte, verlor er das Gleichgewicht und stürzte gut 70 Meter über Steilgelände in den Abgrund. Dabei zog er sich tödliche Verletzungen zu.

Tödlich endete auch die Bergtour eines 54-Jährigen im Kaisergebirge bei Söll im Bezirk Kufstein. Der Einheimische verlor im Bereich des Grüblerkaisers plötzlich den Halt und stürzte etwa 70 Meter in die Tiefe. Der Mann war laut Polizei in einer Höhe von rund 1900 Metern allein und völlig ungesichert unterwegs gewesen.

Vom benachbarten Gipfel des Zettenkaisers aus wurde ein 45-jähriger Bergsteiger Zeuge des Unfalls und schlug Alarm. Als die Rettungskräfte beim Verunglückten eintrafen, konnten sie nur noch seinen Tod feststellen. Er war noch an der Absturzstelle seinen schweren Kopfverletzungen erlegen.

Ort eines tödlichen Bergunfalls: Die Ellbogener Spitze (Photo: www.allgaeuergipfel.de)
Ort eines tödlichen Bergunfalls: Die Ellbogener Spitze (Photo: www.allgaeuergipfel.de)

Ebenfalls tödlich endete eine geführte Bergtour für eine 61-jährige Frau aus Memmingen. Die Wanderin war in einer Gruppe mit zwei Bergführern unterwegs zu der 2552 Meter hohen Ellbogner Spitze in den Lechtaler Alpen.

Beim Versuch auf einen anderthalb Meter breiten Weg, der links und rechts steil abfiel, einen querliegenden Stein zu überklettern, verlor die Frau aus Bayern das Gleichgewicht und stürzte gut 100 Meter in die Tiefe. Für sie kam jede Hilfe zu spät. Laut Polizei wurde wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung gegen einen der Übungsleiter ein Abschlussbericht an die Innsbrucker Staatsanwaltschaft übermittelt.

Tote am Breithorn und am Piz Bernina

Weitgehend noch ungeklärt ist der Unfallhergang am Breithorn (4162m), bei dem ein schweizer Bergführer mit seinem Kunden ums Leben gekommen sind. Der Nachrichtenagentur Ansa zufolge ereignete sich der Zwischenfall während des Aufstieges auf der italienischen Seite des Berges auf einer Höhe von gut 4.000 Meter.

Kletterstelle oberhalb der Furcola Prievlusa (Photo: Schlumpf / Hikr.org)
Kletterstelle oberhalb der Furcola Prievlusa (Photo: Schlumpf / Hikr.org)

Am Piz Bernina im Oberengadin war eine Dreierseilschaft unterwegs, als die in der Mitte gehende Frau oberhalb der Fuorcla Prievlusa auf etwa 3600 Meter ausrutschte. Damit brachte sie den vor ihr gehenden Mann aus dem Gleichgewicht, worauf dieser über die linke Gratseite abstürzte und durch das Seil stranguliert wurde.

Der Seilschaftsletzte rettete geistesgegenwärtig durch einen Sprung auf die gegenüberliegende Gratseite sich und seiner Seilpartnerin das Leben.

Rettungshubschrauber am Mont Blanc abgestürzt

Wie die Polizei der norditalienischen Stadt Aosta bekanntgab, stürzte ein Hubschrauber der Alpinrettung am Montag am Mont Blanc ab. Dabei sind drei Personen ums Leben gekommen, eine weitere schwebt in Lebensgefahr.

Der Hubschrauber war mit Arbeiten zur Instandhaltung der Stromleitung beschäftigt. Aus noch ungeklärten Gründen soll er gegen eine Felswand geprallt sein. Wegen des starken Schnees und der steilen Hänge gestalteten sich die Rettungsarbeiten schwierig.

Berwanderin stürzt im Watzmanngebiet in den Tod Eine 60-jährige Frau aus Piding war mit einer Wandergruppe im Watzmanngebiet unterwegs. Auf dem Ringkendlsteig in etwa 1.300 rutsche die Frau aus bisher noch ungeklärter Ursache aus und verlor das Gleichgewicht. In der Folge stürzte sie gut 70 Meter tief einen Steilhang hinab. Trotz sofort angelaufener Rettungsmaßnahmen konnte die Frau nur noch tot geborgen werden. Quelle: DPA / Der Standard.at / TT.Com / Bieler Tagblatt