Laserscanning

Zugspitzgletscher: In 40 Jahren 40 Meter Eis verloren

Die Dicke des Zugspitz-Gletschers hat in den vergangenen 40 Jahren um bis zu 40 Metern abgenommen. Wie das Landesamt für Vermessung und Geoinformation in München mitteilte, sei der Rückgang mit einem Laserscanning gemessen worden.

Zugspitzgletscher: In 40 Jahren 40 Meter Eis verloren
Allen Rettungsmaßnahmen zum Trotz: Der Schneeferner wird kleiner. Foto: dpa.
Allen Rettungsmaßnahmen zum Trotz: Der Schneeferner wird kleiner. Foto: dpa.

Bei diesem Verfahren tastet ein Laserstrahl die Geländefläche von einem Flugzeug aus ab. Dadurch könne ein genaues Geländemodell erstellt werden, das als Grundlage für die Vorhersage von Hochwasser und alpinen Naturgefahren wie Lawinen und Muren dient und die Folgen des Klimawandels zeige.

Ein Vergleich des aktuellen Modells der Bayerischen Alpen mit Daten aus dem Jahr 1966 dokumentiert nach Angaben des Vermessungsamtes den Schwund des Gletschers namens Schneeferner auf Deutschlands höchstem Berg (2962 Meter). Danach sei nicht nur die Dicke, sondern auch die Ausdehnung des Gletschers zurückgegangen. Weitere Gebiete sollen in den nächsten Monaten untersucht werden.

1000 m über Grund sind die Messflüge im Hochgebirge kein leichtes Unterfangen, da der Pilot hier große Höhenunterschiede in kürzester Zeit bewältigen muss. Der für den Menschen unschädliche Laserstrahl wird dabei vom Gelände, Bewuchs und von Gebäuden reflektiert. Jeder Quadratmeter wird von ein bis zwei Laserpunkten erfasst, wodurch das Gelände in einer bisher nicht zur Verfügung stehenden Genauigkeit beschrieben wird.

Bayerns Europaminister Markus Söder forderte angesichts solcher wissenschaftlichen Belege für die Folgen des Klimwandels in den Bergen, die Europäische Eunion müssen sich zukünftig mehr als bislang für den Schutz der Alpen einsetzen. "Die EU muss die große Bedeutung des Alpenraums für Artenvielfalt und Klimaschutz endlich erkennen", sagte Söder nach einem Treffen der Regierungschefs der Arbeitsgemeinschaft Alpenländer (ARGE ALP) am Freitag in Prien am Chiemsee. "Wir brauchen ein Grünbuch, mit dem die Europäische Kommission konkrete Perspektiven und Fördermöglichkeiten für den Alpenraum aufzeigt", so Söder und verlangte, die EU müsse mehr finanzielle Mittel für den Alpenschutz bereitstellen, etwa für den Schutz des Bergwaldes. Dieser sei "ein wichtiger Teil des grenzüberschreitenden Katastrophenschutze".