Sonne satt!

Dass die Teilnehmer nach einer Woche Skitouren in Norwegen jenseits des Polarkreises so braun gebrannt wieder nach Hause kommen würden, hätte wohl niemand erwartet. Die 18 Skitouren-Fanatiker der Bergans-ALPIN Leserreise nach Norwegen sahen eher nach der Route de Soleil als nach einer Woche Lofoten im April aus.

Nur: Was nützt einem das beste Wetter, wenn der Schnee bescheiden ist? Schließlich wollten wir dort oben ja Skitouren machen. Aber keine Sorge, auch der Schnee passte (wie man anhand der Bilder leicht nachvollziehen kann). Wir hatten uns die Lofoten als ein Skitourenziel ausgesucht, dass noch relativ ruhig ist. "Die Lyngen Alps bei Tromsö sind ja schon fast überlaufen, da sollen andere hinfahren".

Die Planung ging auf. Auch wenn wir selber mit einer recht großen Gruppe unterwegs waren (die meist auf drei kleinere Gruppen aufgeteilt wurde), haben wir nur an zwei von sechs Skitourentagen andere Tourengeher gesehen. Wann hat man so etwas in den Alpen? Ergo gab es unverspurte Hänge en masse. Wohl fast jeder Teilnehmer konnte 90 Prozent seiner Lofoten-Abfahrtsmeter unverspurt zurücklegen. Das konnte man nicht unbedingt erwarten.

Lange hatte es nach katastrophalen Schneebedingungen ausgesehen. Noch bis zwei Wochen vor dem Reistermin lag kaum Schnee, dort wo welcher lag, war er komplett vereist.

Dann kam ein massives Skandinavien-Tief nach dem anderen und begrub die Lofoten unter Bergen von Schnee. "Für die Jahreszeit ist soviel Schnee hier absolut ungewöhnlich", hörten wir dann auch häufig von Einheimischen. Aber damit nicht genug: Wir hatten das Glück, dass fast jeden Tag noch etwas Schnee dazu kam. Entweder über Nacht oder während kurzer Schneeschauer tagesüber.

Dass solche Lichtwechsel mit der Meeres- und Fjordkulisse der Lofoten im Hintergrund eine oftmals atemberaubende Stimmung bescherte, kann man sich vorstellen. Um das Fass zum Überlaufen zu bringen konnten die hartnäckigen Teilnehmer dann auch noch Nordlichter beobachten. Und so waren sich bei der Abreise nach ein Woche alle einig: Solche Bedingungen in Nordnorwegen sind so ähnlich wie ein sechser im Lotto.

Text: Olaf Perwitzschky