5. Newsletter der internationalen K2-Expedition zum Nordpfeiler des K2

Dujmovits und Kaltenbrunner: Warten auf die Chance

Das K2-Team um Gerlinde Kaltebrunner und Ralf Dujmovits hat nach anstrengendem Aufstieg und Versicherungsarbeiten zwei Nächte auf knapp 8000 Metern zugebracht. Dies wurde notwendig, da es am Sonntag den ganzen Tag ergiebig schneite (ca. 30 cm). Heute versuchen sie Lager III zu erreichen und dann in ihr Basislager zurückzukehren, um dort einige Ruhetage verbringen.

Dujmovits und Kaltenbrunner: Warten auf die Chance
Wenige Male war das Wetter so, dass das Team im Freien picknicken konnten. (Foto: G. Kaltenbrunner).
Wenige Male war das Wetter so, dass das Team im Freien picknicken konnten. (Foto: G. Kaltenbrunner).

Ralfs und Gerlindes 5. Newsletter zur K2-Expedition 2011 vom 01. August Schon während der letzten Tage am Berg - inzwischen über eine Woche her - hatte uns Charly angekündigt, dass wir uns erst mal mit ein paar Tagen weniger gutem Wetter würden abfinden müssen. So stand dann auch bald der Entschluss fest zum Sauerstoff-Tanken ins anfängliche Ausgangslager - auch Chinese Basecamp genannt oder der Name der Einheimischen "Sughet Jungal " - auf 3850 m abzusteigen.

"Sughet Jungal" bedeutet so viel wie Urwald oder Dschungel aus Büschen. Und so hatten wir es auch von unseren ersten Tagen in Erinnerung. Wunderbar grün mit frischer, feuchter Luft, die den ausgetrockneten Atemwegen gut tut. Überall Wiesen und Büsche mit kleinen Bächen, dazwischen unsere persönlichen Zelte, ein Mannschafts- und ein kleines Küchenzelt, die wir für solche Rasttage hatten stehen lassen. Nach über vier Wochen im eher steinigen Italy-Basecamp am Rande des K2-Gletschers, war es gut hier unten anzukommen.

Im chinesischen Basecamp am Lagerfeue: Vassiliy, Maxut und Gerlinde. (v.l. Foto: R. Dujmovits).
Im chinesischen Basecamp am Lagerfeue: Vassiliy, Maxut und Gerlinde. (v.l. Foto: R. Dujmovits).

So genossen wir auch ausgiebig Spaziergänge im Grünen und in der näheren Umgebung, wir konnten uns genüsslich ausruhen, Lesen und am Nachmittag bei starkem Wind aus dem Shaksgam-Tal unsere Geschicklichkeit mit Tommy's Lenkdrachen testen. Drei Nächte lang atmeten wir die "dicke" Luft und konnten uns prima erholen. Sogar die schrundigen Fingerspitzen und verbrannten Lippen heilten und so war es ein echter Gewinn abgestiegen zu sein.

Nach einem längeren Gespräch am Donnerstag Nachmittag mit Charly (Dr. Karl Gabl) - dem wir an dieser Stelle wieder einmal mehr für seine hervorragenden Wettervorhersagen danken möchten - stiegen wir gestern Nachmittag bestens ausgeruht in fünf Stunden wieder in unser eigentliches Basislager auf.

Wo es andere Annehmlichkeiten gibt: vor allem der sehr motivierende Ausblick auf den K2 - der sich heute immer mal wieder zwischen den stürmisch dahin ziehenden Wolken zeigt - ist schon die halbe Miete für einen erneuten Start am Montag. Dann nämlich soll es wieder einige Tage brauchbares Wetter geben, während denen wir hoffen unser letztes Lager auf annähernd 8000m erreichen und einrichten zu können.

Für heute wieder beste Grüße von unserem völlig einsamen Basislager,

Gerlinde mit Ralf und dem ganzen Team

Zum 1. Newsletter der internationalen K2-Expedition 2011 geht es hier. Meldungen zu Gerlindes und Ralfs tragischer K2-Expedition 2010: