Der Größte ruft wieder

Urubko, Moro, Steck und Solkov haben Mount Everest zum Ziel

Auch für die Extremen scheint der "Modeberg" Everest immer noch ein lohnes Ziel zu sein: Zusammen mit seinem Partner Alexey Bolotov möchte sich Denis Urubko in diesem Frühjahr an einer neuen Route in der Südwestwand versuchen (siehe ALPIN Chronik 03/2013). Etwas weiter südlich wollen Simone Moro und Ueli Steck zum ersten Mal gemeinsam ihr Glück als Seilschaft versuchen. Und der starke Russe Gleb Sokolov hat sich die extrem schwierige Ostwand zum Ziel gesetzt.

Urubko, Moro, Steck und Solkov haben Mount Everest zum Ziel
Foto: picture-alliance.com
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Wie das U.S.-Klettermagazin "Climbing" auf seiner Homepage berichtet, wird sich Gleb Sokolov mit seinem Landsmann Alexander Kirikov zusammentun, um eine neue Route in der Ostwand zu versuchen. Die auch als Kangshung-Wand bekannte 3350 Meter hohe Ostflanke des Everest gilt als der steilste und exponierteste Anstieg zum Gipfel des größten Achttausenders der Erde. Wetterumschwünge schlagen hier mit einer sehr viel größeren Vehemenz zu als am Rest des Berges, Lawinen ebenfalls. Dementsprechend kurz fällt die Liste der bisherigen Besteigungsversuche aus.

Nachdem eine erste Expedition 1980 gescheitert war, schaffte es ein U.S.-Team unter Führung von Carlos Buhler die Kangshung-Wand über den sogenannten American Buttress, einen Pfeiler in der Wandmitte, erstmals zu durchsteigen. Allerdings nicht ganz. Für das letzte Stück zum Gipfel querten die Amerikaner zur klassischen Hillary-Route.

1988 gelang es dem britischen Star-Alpinisten Stephen Venables eine neue Route in der Kangshung-Wand zu eröffnen. Aber auch seine Erstbegehung führte nicht komplett durch die gefürchtete Flanke zum höchsten Punkt des Everest, sondern endete weit unterhalb des Gipfels auf dem Südostgrat. Sokolov und Kirikov werden bei ihrem Versuch ein ganzes Stück weiter rechts von den beiden bisherigen Routen ansetzen.

Gehen diesmal getrennte Wege: Denis Urubko und Simone Moro (re.).
Gehen diesmal getrennte Wege: Denis Urubko und Simone Moro (re.).

Neues Dream-Team

Laut Informationen von "Climbing" möchte sich in diesem Frühjahr auch zwei ganz Große der extremen Szene erstmals zusammen tun, um am Everest gemeinsam als Seilschaft Geschichte zu schreiben: Simone Moro und Ueli Steck. Moro gilt nach seinen drei historischen Achttausender-Winterbegehungen (2005: Shisha Pangma, 2009: Makalu, 2011: Gahserbrum II) als der einer der besten Höhenbergsteiger unser Zeit. 2012 scheiterte der Italiener allerdings bei dem Versuch einer Winterbegehung des Nanga Parbat (8125m).

Der Schweizer Ueli Steck hat sich in den letzten Jahren vor allem durch die Speedbegehungen von Eiger, Matterhorn und Grandes Jorasses einen Namen gemacht, verlagert aber sein "Betätigungsfeld" immer mehr an die höchsten Berge der Welt. Den Everest haben beide Ausnahmealpinisten bereits in ihren Tourenbüchern stehen. Im Frühjahr möchte sich das neue Dream-Team daher an eine neue Route in der Südwand wagen. Genauere Informationen über ihr Vorhaben sind noch nicht bekannt.

Moros langjähriger Expeditionspartner Denis Urubko wird ebenfalls am Everest unterwegs sein. Zusammen mit seinem Landsmann Alexey Bolotov möchte der Kasache im Alpinstil eine neue Route in der Südwestwand eröffnen. "Die Linie sieht so schwierig aus! Wie gesagt, ich bin voller Zweifel. Aber natürlich werden wir unser Bestes geben", so Urubko über sein Vorhaben. (siehe hierzu ALPIN Chronik 03/2013).

Weitere Meldugen zu Simone Moro und Denis Urubko auf alpin.de: