Auf einer gut gefüllten Berghütte liegen schon mal Klamotten und Equipment im Wert von mehreren Zehntausend Euro herum. Die Trockenräume gleichen oft showrooms renommierter und teurer Bergsport-Unternehmen. Passt man im Wirtshaus im Tal auf seine neue 600-Euro-Hardshell noch auf wie ein Luchs, vertraut man spätestens über 2000 Meter auf Ehrlichkeit und Solidarität unter Bergsteigern. Schuhe dürfen ohnehin meist gar nicht erst in die Schlafräume mitgenommen werden.
Dies wurde einem Bergsteiger im Mont-Blanc-Gebiet nun zum Verhängnis. Der 48-Jährige konnte trotz verzweifelter Suche nach einer Nacht in der Goûter-Hütte seine Bergschuhe nicht mehr finden. Wahrscheinlich wurden sie gestohlen. Nur mit Socken an den Füßen war weder der weitere Aufstieg noch der Abstieg zur 2362 Meter hoch gelegenen Bahnstation Nid d'Aigle möglich. Ins Tal gelangte der Mann schließlich auf dem Express-Weg: Die französische Bergrettung flog ihn per Helikopter aus. "Wenn Leute in solch einer Situation sind, holen wir sie mit dem Hubschrauber runter", sagte ein Bergwacht-Sprecher: "Wir konnten ihn schließlich nicht in Socken lassen." Zu einer ausführlichen Reportage einer Mont-Blanc-Besteigung kommen Sie hier.
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