Video der Woche

David Lama an der Chogolisa

David Lama scheint in diesem Jahr einfach alles zu glücken: Im Januar konnte der Österreicher die berühmte Kompressorroute am Cerro Torre befreien, Ende Juli erst meisterte er den Routenhammer "Eternal Flame" am Trango Tower. Jetzt hängte er mit Partner Peter Ortner noch die erfolgreiche Besteigung der Chogolisa dran. In unserem Video der Woche begleiten wir das Zweierteam auf den 7665m hohen Berg, der Herman Buhl 1957 zum Verhängnis geworden war.

David Lama an der Chogolisa

Sie ist weder ein Achttausender noch besonders anspruchsvoll, dennoch ging die 7665 Meter hohe Chogolisa in die Alpingeschichte ein - wenn auch aus einem traurigen Grund. Von ihrem Erfolg am Broad Peak (8051m) beflügelt, zog es die Seilschaft Herman Buhl und Kurt Diemberger im Juni 1957 an den trapezförmigen Schneeberg, um hier eine weitere Erstbegehung zu versuchen.

Gut 300 Höhenmeter unterhalb des Gipfels stürzte Hermann Buhl, der wohl beste Bergsteiger seiner Zeit, mitsamt einer Wechte die Nordwand hinab. 18 Jahre nach dem tragischen Unglück glückte schließlich zwei Landsleuten Buhls - Fred Pressl und Gustav Ammerer - die Erstbesteigung des Hauptgipfels. Ein Berg mit einer besonderen, einer österreichischen Geschichte.

Kein Wunder also, dass der gebürtige Innsbrucker David Lama dieses "zähe Luder", wie Pressl die Chogolisa betitelte, nicht einfach links liegen lassen konnte. Denn klettertechnisch hat der Berg für einen Vollprofi wie Lama herzlich wenig zu bieten.

"Diese monotone, anspruchslose Schneestapferei, die an diesem Berg gefordert wird, ist nichts für mich", bekennt der 22-Jährige auf seiner Homepage freimütig. Trotzdem wühlt er sich zusammen mit Peter Ortner, seinem Kletterpartner vom Trango Tower, durch hüfthohen Schnee zum Gipfel. Seit 1986 hat kein Alpinist mehr diese Stelle betreten. David Lama wird dies nicht weiter gestört haben.