Österreichische Höhenbergsteigerin über K2 Pläne und ein Geheimnis

Gerlinde Kaltenbrunner feierte 40. Geburtstag

Fragt man Passanten nach einem Bergsteiger, fällt höchstwahrscheinlich der Name Messner. Fragt man nach einer Bergsteigerin, könnte "Kaltenbrunner" die Antwort sein. Keine Frage: Wenn die sympathische Österreicherin einen Berg angeht, liest man (inzwischen) darüber - in "Brigitte" bis "Spiegel". Trotz aller Medienpräsenz scheint sich die ehemalige Krankenschwester ihre Natürlichkeit bewahrt zu haben. Das kommt an. Und dass die Spitalerin auch eine exzellente Höhenbergsteigerin ist, hat sich inzwischen auch zu Reinhold Messner herumgesprochen.

Gerlinde Kaltenbrunner feierte 40. Geburtstag
Foto: Picture Alliance
Foto: Picture Alliance

Eines der schönsten Geburtstagsgeschenke dürfte Gerlinde Kaltenbrunner bereits vor ein paar Tagen erhalten haben. In ihrer Heimatgemeinde Spital am Pyhrn wurde die Oberösterreicherin mit der Ehrenmedaille des Ortes und einer Holzstatue geehrt. Sichtlich gerührt hat die wohl bekannteste deutschsprachige Höhenbergsteigerin die Zeremonie verfolgt. Ob sie dabei nochmal all die schönen, ergreifenden, oft aber auch tieftraurigen Momente ihrer Profi-Karriere Revue passieren hat lassen?

Neben "Gipfelsiegen" in Serie an den höchsten Bergen der Welt hat die nun 40-Jährige auch immer wieder die andere Seite des Extrembergsteigens kennengelent: Tod, Verzweiflung, Angst, Entsetzen. Von ihrem erklärten Lebensziel - auf allen 14 Achtausendern der Erde gestanden zu haben - hat sie sich dadurch nicht abbringen lassen.

Ob als erste oder dritte Frau in der Geschichte des Höhenbergsteigens sei ihr immer schon egal gewesen, wie sie nicht müde wird zu beteuern. Die Stilfrage hingegen ist ihr ernst. Hier kam und kommt für sie nur ein Weg nach oben in Frage, der ohne künstlichen Sauerstoff.

Schicksalsberg K2

Ein Berg fehlt noch in ihrer persönlichen "to-do" Liste. Ihr Schicksalsberg, der K2. Dreimal hat sie sich an dem zweithöchsten Berg der Erde bereits versucht, dreimal ist sie gescheitert. Beim letzten Anrennen endete der Versuch in einem Drama. Ihr Seilpartner, der Schwede Fredrik Ericsson , stürzte nur wenige Meter von ihr entfernt in den Tod. Unter Schock und auf sich allein gestellt kämpfte sich die Österreicherin zurück ins Basislager. Seither versucht sie die Ereignisse zu verarbeiten.

Wann sie an den K2 zurückkehren wird, lässt Kaltenbrunner noch offen. "Ob das nächstes Jahr sein wird oder übernächstes oder vielleicht gar nicht", wolle sie ihr Bauchgefühl entscheiden lassen, wie die Österreicherin jüngst in der ORF-Sendung "Frühstück bei mir" sagte.

Ein kleines Geheimnis verriet sie aber dennoch: Ericsson wird posthum Vater. Die Freundin des Verunglückten, die bei der Expedition vor vier Monaten im Basislager mit dabei gewesen war, sei schwanger, so Kaltenbrunner. "Ich habe nur weinen müssen", so die 40-Jährige auf die Frage, wie sie die Nachricht aufgenommen habe.

Bleibt zu Wünschen, dass der K2 auf dem weiteren Lebensweg der Gerlinde Kaltenbrunner nur mehr Anlaß für Freudentränen ist.

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Quelle und weitere Informationen: www.gerlinde-kaltenbrunner.at www.amical.de