Nach dem Fuji ist der Ontake die zweithöchste Erhebung Japans. Vor allem im Herbst zieht das - rund 200 Kilomter westlich von Tokio gelegene -Vulkanmassiv scharenweise Wanderer an. Aber nicht nur die. Für Anhänger einer bestimmten Shinto-Richtung gilt der Berg gar als heilig. Zahlreiche Shinto-Schreine reihen sich vom Bergfuß bis in Gipfelnähe.
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Dass sich am Ontake mehrere Hundert Leute gleichzeitig aufhalten, ist keine Seltenheit. So auch am 27. September. Schätzungen zufolge sollen es an diesem Tag allein im Gipfelbereich über 250 Personen gewesen sein, die dann zur Mittagszeit in über 3000 Metern vom Ausbruch des Vulkans völlig überrascht worden waren. Heiße Asche und Gesteinsbrocken verwandelten die Hänge des Vulkans innerhalb weniger Minuten in eine apokalyptische Urzeitlandschaft. Wer noch konnte, flüchtete rechtzeitig in eine der zahlreichen Berghütte oder Schreinanlagen.
Doch nicht alle Wanderer schaften es, sich vor der tödlichen Wolke in Sicherheit zu bringen. Für mindestens 32 Menschen kam jede Hilfe zu spät. Rettungskräfte hatten ihre Leichen in Nähe des Gipfels entdeckt. Die Verunglückten wurden höchstwahrscheinlich von herabfallenden Steinen getötet. Seit Ausbruch des Vulkans befinden sich weit über 1000 Polizisten, Feuerwehrleute, Sanitäter und Soldaten im Such- und Rettungseinsatz. Aufgrund von neuerlichen Eruptionen und dem Austreten giftiger Schwefeldämpfe mussten die Bergungsarbeiten immer wieder unterbrochen werden. Allerdings konnten bereits 40 Schwerstverletzte vom Ontake abtransportiert werden.
Nachtrag vom 06.10.2014: Neuestem Kenntnisstand zufolge ist die Zahl der Toten inzwischen auf 47 angestiegen.
Quelle: spiegel.de / 20min.ch / sueddeutsche.de