Großer Jubiläumslauf von Ruhpolding nach Sexten

Gelungenes Finale beim 10. "Gore-Tex Transalpine-Run"

Nach rund 275 Kilometern und 13.000 Höhenmetern standen am Ende der insgesamt 8. Tagesetappe die Sieger des diesjährigen "Gore-Tex Transalpine-Run" fest. Das favorisierte Doppel Stephan Hugenschmidt und Mirco Berner vom Team Salomon Deutschland konnte sich bei der Jubiläumsausgabe mit einem Vorsprung von gut 38 Minuten gegen das spanische Duo David Castan Lopez und Alfredo Gil durchsetzen. Bei den Frauen ging der Gesamtsieg an die beiden Südtirolerinnen Tamara Lunger/Annemarie Gross.

Gelungenes Finale beim 10. "Gore-Tex Transalpine-Run"
<p>So sehen Sieger aus: Das deutsche Team Stephan Hugenschmidt und Mirco Berner hatte den Jubiläumslauf mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden können (Foto: www.wisthaler.com).</p>

So sehen Sieger aus: Das deutsche Team Stephan Hugenschmidt und Mirco Berner hatte den Jubiläumslauf mit deutlichem Vorsprung für sich entscheiden können (Foto: www.wisthaler.com).

Von solch einem Finale hatten natürlich alle Teilnehmer geträumt. Bereits am Start morgens um 8 Uhr in Niederdorf im Pustertal herrschten ideale Bedingungen. Und zum ersten Mal in den acht Tagen ließ sich bereits morgens die Sonne sehen - es wurde ein wunderschöner Lauf. Selbst das Siegerpaar Hugenschmidt/Berner nutzte an der Dreizinnenhütte die Gelegenheit zum Erinnerungsfoto.

"Bei solch einem Wetter vor solch einem gewaltigen Panorama zu gewinnen, davon habe geträumt. Ich habe jeden Kilometer genossen. Es gibt nichts Schöneres als an den Drei Zinnen zu gewinnen", kommentierte der 28-jährige Hugenschmidt die Schlussetappe.

Hinter den insgesamt stärker eingeschätzten Spaniern Lopez/Gil kam mit den Südtirolern Daniel Jung/Ivan Paulmichl ein echtes Überraschungsteam auf Platz drei der Gesamtwertung. Jung, der Sieger des Bike-Transalp 2013, hatte den Wechsel vom Mountainbike in die Laufschuhe sensationell schnell realisiert: "Aber der Trailrun ist viel, viel härter. Das war eine neue Grenzerfahrung für mich. Die körperliche Belastung ist eine völlig andere. Im nächsten Jahr bin ich wieder dabei."

Im Ziel in dem Dolomiten-Ort Sexten überschlugen sich die Emotionen, es knallten die Sektkorken, Sieger-Zigarren wurden angezündet, erwachsene Männer ließen den Tränen freien Lauf. Schmerzen und Leiden, Schürfwunden, blaue Flecken, Stauchungen und Zerrungen oder mentale Tiefpunkte waren wie vergessen. Acht harte Tage bei Regen, Schnee, Temperaturen um den Gefrierpunkt und heftigen Winden hatten dennoch ihre Spuren hinterlassen. Psychisch wie physisch.

<p>Schöne Geste: Tamara Lunger befördert ihre Partnerin Annemarie Gross per Schubkarre über die Ziellinie (Foto: www.wisthaler.com).</p>

Schöne Geste: Tamara Lunger befördert ihre Partnerin Annemarie Gross per Schubkarre über die Ziellinie (Foto: www.wisthaler.com).

Besonders die prominente Bergsteigerin Tamara Lunger musste an den letzten beiden Tagen an jegliche Belastungsgrenzen gehen. "Ich muss mich bei Annemarie bedanken. Ohne ihre Hilfe hätte ich es nicht geschafft. Ich wollte schon aufgeben. Muskulär ging nichts mehr, deshalb musste der Kopf herhalten", gestand die 28-jährige Bozenerin, die erst vor einem Monat ohne Hilfe von Sauerstoff den 8611 m hohen K2 in Pakistan bestiegen hatte.

Als Dank für die Hilfe ihrer läuferisch überlegenen Partnerin Annemarie Gross ("Ich hab' sie auf dem Flachen gezogen, im Anstieg geschoben, im Abstieg lief es bei ihr wieder gut") überquerten die beiden Südtirolerinnen die Ziellinie in einer noch nie dagewesenen Art und Weise. Tamara Lunger schob Annemarie Gross bei ihrem dritten Sieg seit 2006 in einer Schubkarre ins Ziel. "Ich wollte mich bei Annemarie für ihre Arbeit bedanken, habe sie deshalb in der Schubkarre über die Ziellinie geschoben", erklärte die Bozenerin die tolle Aktion.

Weitere Informationen und sämtliche Platzierungen finden Sie unter: www.transalpine-run.com