"Das Vorhaben ist für uns nicht akzeptabel"

DAV gegen Panoramabahn an Ifen und Walmendinger Horn

Am 26. März haben sich die Kleinwalsertaler Gemeindevertreter mit 14 zu zehn Stimmen für eine Modernisierung des Ifen-Skigebietes und den Bau einer Verbindungsbahn zum Walmendinger Horn ausgesprochen. Die Kleinwalsertaler Bergbahn AG will nun mit den Vorarbeiten beginnen und die ersten Schritte für ein Genehmigungsverfahren des Projekts einleiten. Der DAV wird jetzt prüfen, welche Möglichkeiten bestehen, um die Verbindungsbahn zu verhindern.

DAV gegen Panoramabahn an Ifen und Walmendinger Horn
Blick vom Walmendinger Horn zum Hohen Ifen (re. / Foto: picture-alliance).
Blick vom Walmendinger Horn zum Hohen Ifen (re. / Foto: picture-alliance).

Jörg Ruckriegel vom DAV erläutert die ablehnende Haltung: "Das Vorhaben ist für uns aus landschaftsästhetischen und tourismusstrategischen Gründen nicht akzeptabel." Mit dieser Einschätzung steht der DAV nicht alleine da.

Erstens macht das Votum von 14 zu zehn Stimmen die nach wie vor kritische Haltung der Kleinwalsertaler Gemeindevertretung deutlich. Zweitens hat eine örtliche Bürgerinitiative bereits 1050 Unterschriften von Einheimischen gegen das Projekt gesammelt. Bei insgesamt rund 3000 Wahlberechtigten ist das eine sehr stattliche Menge.

Und drittens engagieren sich neben dem DAV mehrere andere Umweltschutzverbände gegen das Projekt – unter anderen die Alpenschutzorganisation CIPRA, der Bund Naturschutz, Mountain Wilderness und der Verein Landschaftsschutz Kleinwalsertal.

Was gegen die Panoramabahn spricht

Die örtlichen Skigebiete sind für das Kleinwalsertal ein sehr wichtiger Wirtschaftsfaktor. Der DAV kann daher nachvollziehen, dass diese Anlagen zeitgemäß modernisiert werden müssen, um auch langfristig eine solide wirtschaftliche Entwicklung des Tales zu gewährleisten.

Insbesondere die Notwendigkeit einer Modernisierung der Anlagen am Ifen ist für den DAV nachvollziehbar. Allerdings muss diese Modernisierung in vernünftigen Grenzen erfolgen. Beim Bau einer Panoramabahn aus diesem Skigebiet hinüber an das benachbarte Walmendinger Horn sind diese Grenzen deutlich überschritten.

Die Gründe:

• Mit einer Seilbahn, die das Schwarzwassertal in großer Höhe überspannt, sind massive Veränderungen des Landschaftsbildes verbunden. Der hohe Erholungswerts im Schwarzwassertal und darüber hinaus im gesamten Kleinen Walsertal wäre stark beeinträchtigt.

• Durch die Seilbahn würde der Sommertourismus auf dem Gottesackerplateau deutlich ausgeweitet. Dies hätte eine starke Belastung der fragilen Karstlandschaft zu Folge.

• Im Bereich des Bärenköpfles und an den Südwänden des Ifen ist das Klettern teils verboten, teils stark eingeschränkt. Die Gämsen sollen diesen Raum als Rückzugs- und Ruheraum nutzen können. Die projektierte Bahn würde nun direkt an diesen Zonen vorbeiführen. Fällt die Bewertung dieser Zonen nun anders aus?

Jörg Ruckriegel fasst die Bedenken des DAV zusammen: "Insgesamt sehen wir die Gefahr, dass Investitionen in den eventorientierten Wintertourismus eine nachhaltige Entwicklung blockieren. Vor dem Hintergrund des Klimawandels sollte der Fokus nicht zu sehr auf dem Ausbau der Skipisten-Infrastruktur liegen."

Text: Pressemitteilung DAV