Innerhalb von drei Tagen sterben 11 Bergsteiger im Mont Blanc - Massiv

Erneut zwei Tote am Mont Blanc

Die schlimmen Meldungen zu tödlichen Unfällen am Mont Blanc reißen nicht ab. Nur drei Tage nach dem schweren Lawinenunglück am Mont Maudit, bei dem neun Bergsteiger ihr Leben lassen mussten, sind erneut zwei Bergsteiger am höchsten Berg der Alpen zu Tode gekommen.

Erneut zwei Tote am Mont Blanc
Zu spät: Neun verschütteten Bergsteigern im Mont-Blanc-Gebiet konnten die Rettungskräfte nicht mehr helfen. Bild: dpa.
Zu spät: Neun verschütteten Bergsteigern im Mont-Blanc-Gebiet konnten die Rettungskräfte nicht mehr helfen. Bild: dpa.

Wäherend am Samstag bei einem Trauergottesdienst in Chamonix von den neun Opfern der Lawinenkatastrophe am Mont Maudit Abschied genommen wurde, kämpfte eine weitere Bergsteigergruppe in 4400m um das Überleben. Die sechs Männer und zwei Frauen aus Spanien und Polen waren bereits am Freitag nahe des Dôme du Goûter (4304m) in einen schweren Sturm geraten.

Nachdem es vier Bergsteigern gelungen war, im Verlauf der Nacht bis zur Goûter-Hütte (3817m) abzusteigen, konnten noch zwei weitere Personen von Rettern in Sicherheit gebracht werden. Für eine Polin und einen Spanier kam jedoch jede Hilfe zu spät: Als sie am Samstagabend auf dem Bosses-Grat in 4400m Höhe lokalisiert werden konnten, waren sie bereits tot. Sie hatten die eisige Sturmnacht nicht überlebt.

Lawinenkatastrophe am Mont Maudit

Am Donnerstag, den 12. Juli, waren um 01:30 Uhr morgens Medienberichten zu Folge insgesamt 28 Bergsteiger in zwei Seilschaften aufgebrochen, um den höchsten Alpen-Gipfel zu besteigen und sich somit den Traum (fast) jedes Alpinisten zu erfüllen. Doch es kam auf grausame Art vollkommen anders.

Die Route sollte die Bergsteiger zunächst über den Montblanc du Tacul, dann über den Mont Maudit und schließlich auf den 4810 Meter hohen Mont Blanc führen. Maudit heißt "verflucht" und unterhalb dieses verfluchten Berges (4465 m) geschah es: Die Bergsteiger kamen in den frühen Morgenstunden in eine Lawine, die wahrscheinlich durch eine 40 Zentimeter dicke Eisplatte ausgelöst wurde, die möglicherweise von einem der Alpinisten losgetreten worden war. Dadurch entstand ein zwei Meter dickes und 50 Meter langes Schneebrett.

Kurz vor halb sechs Uhr morgens wurden die Rettungskräfte von einem Überlebenden via Handy von dem Unglück informiert. Ein Schweizer, drei Briten, zwei Spanier und drei Deutsche konnten nur nocht tot geborgen werden.

Nach vier weiteren Bergsteigern, die ebenfalls vermisst wurden, suchten die Rettungskräfte ebenfalls. Die Vermissten tauchten jedoch später unverletzt auf. Zwei von ihnen hatten ihre Besteigung abgebrochen, die anderen beiden eine andere Route gewählt.