Gewicht, Verteilung, Einstellung

So packt Ihr Euren Rucksack richtig

Neben praktischen gibt es orthopädische Gesichtspunkte, nach denen der Rucksack gepackt werden sollte. Wie ihr auch schwere Lasten schultert, verraten wir euch hier!

So packt Ihr Euren Rucksack richtig
© picture alliance / Zoonar / Ziga Plahutar

Alpinisten und Bergwanderer, die eine längere Tour planen, benötigen neben richtigem Schuhwerk und wetterfester Kleidung natürlich auch einen guten Rucksack. Neben der persönlichen Ausrüstung und dem alpinistischen Equipment müssen Wasser, manchmal sogar noch Zelt und weiteres Gepäck auf den Rücken.

"Um all diese Dinge über längere Strecken beschwerdefrei tragen zu können, gilt es daher, bei der Rucksackauswahl sowie während des Packens einige Regeln zu beachten", weiß Dr. Reinhard Schneiderhan, Orthopäde in München und Präsident der Deutschen Wirbelsäulenliga.

Rucksack-Auswahl: Passende Formen suchen

Bei der Auswahl des richtigen Rucksacks stehen folgende Eckdaten im Focus: Größe, Gewicht, Material und Ausstattung.

Für einen Kurztrip eignen sich am besten Rucksäcke, die ein Volumen zwischen 25 und 35 Liter fassen. Darin können Wanderer ihr Tagesgepäck transportieren. "Unterstützende Hüftgurte und gepolsterte Träger bilden bei schwierigen Aufstiegen dann die Grundlage für rückenfreundliches Steigen und Wandern", erklärt Dr. Schneiderhan.

<p>Ob Tagestour oder Jakobsweg: Ohne einen umsichtig gepackten Rucksack kann jede Tour schnell zur Qual werden.</p>

Ob Tagestour oder Jakobsweg: Ohne einen umsichtig gepackten Rucksack kann jede Tour schnell zur Qual werden.

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Als optimal gelten Riemen und Schnallen, die sich individuell auf Körpergröße und -umfang einstellen lassen. Durch sorgfältiges Anpassen des Rucksacks und Festziehen der entsprechenden Gurte verbessert sich der Tragekomfort.

Wichtig: Immer wieder mal verschiedene Positionen ausprobieren. In die Rückenkonstruktion integrierte Kunststoffstreben verteilen das Gewicht gleichmäßig auf die gesamte Wirbelsäule, dadurch ergibt sich ein gesundes Gangbild und ein zu weit nach vorn oder hinten gebeugter Oberkörper bleibt aus.

In unserer Fotogalerie könnt ihr mit Bildern euren Rucksack richtig packen:

Das müsst ihr beim richtigen Packen des Rucksacks beachten

Da der Rucksack auf den Schultern aufliegt, drückt das gesamte Gepäck auf Halswirbelsäule und Schlüsselbein. Um schmerzende Kontaktabdrücke sowie Überbelastung zu vermeiden, gilt es, das Gewicht gleichmäßig zu verteilen.

Mithilfe eines fest angezogenen Hüftgurts lässt sich die auf den Schultern liegende Last zu großen Teilen auf das Becken übertragen. Um das Gewicht des Rucksacks möglichst nah am natürlichen Körperschwerpunkt zu halten, sollte er eng am Körper anliegen.

"Mithilfe der Lastpositionsriemen am oberen Ende der Träger zieht man das Gepäck nah an den eigenen Körper heran", erklärt Dr. Schneiderhan. Nicht jeder Rucksack passt auf jeden Rücken. Besonders bei schweren Lasten ab ca. 20 Kilogramm sollte man sich beim Rucksackkauf Zeit lassen.

<p>Wer auf Tour viel Ausrüstung außen am Rucksack baumeln hat, sollte über ein größeres Modell oder weniger Gepäck nachdenken.</p>

Wer auf Tour viel Ausrüstung außen am Rucksack baumeln hat, sollte über ein größeres Modell oder weniger Gepäck nachdenken.

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Genau wie ein Schuh muss ein Rucksack durch Anprobieren ausgesucht werden.

Wie packe ich meinen Rucksack rückenschonend?

Um Verspannungen und Rückenschmerzen vorzubeugen, helfen darüber hinaus einige Packtipps: Schwere Dinge, wie Wasser, Kletterausrüstung und Lebensmittel gehören nah an den Körper und mittig platziert. So liegt die Hauptlast über dem eigenen Körperschwerpunkt, das Gleichgewicht und die Trittsicherheit bleiben bestehen.

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Leichtes Gepäck und Kleidung am besten im unteren Teil sowie an den Außenseiten verstauen. „Damit beugen Trekker dem bekannten Ziehen an den Schultern vor, ausgelöst durch zu viel Gewicht im hinteren Teil des Gepäcks.“ So ergibt der vollständig gepackte Rucksack ein fest geschnürtes Bündel, das gleichmäßig verteilt an der Wirbelsäule sitzt.

Zusätzliche Taschen an der Außenseite sind eher ungünstig. "Sonst haben die Arme nicht genügend Platz, um am Körper mitzuschwingen." Das unterstützt die natürliche Rotation der Wirbelsäule beim Gehen und sorgt bei steilen Passagen für mehr Kraft.

Text von Thomas Harrer

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