Steinschlag an Watzmann-Ostwand

Unglücke in den Alpen: Drei Kletterer starben

Wie der Berliner Kurier und andere Medien berichten, starben in den deutschen und italienischen Alpen während der vergangenen Tage insgesamt drei Bergsteiger, vier Kletterer wurden schwer verletzt und ein Deutscher wird noch immer vermisst. Aufgrund von mehreren Steinschlägen raten BRK und Polizei derzeit von einer Begehung der Watzmann-Ostwand ab.

Schneefeld mit ''Eiskapelle'', Eisbachtal vor der Ostwand des Watzmann
© picture alliance / Arco Images GmbH

Zwei Kletterer stürzten in der Grigna-Gebirgsgruppe in Italien ab, dabei kam ein 75-jähriger Italiener ums Leben, sein Freund wurde verletzt.

Ein 73-jähriger Wanderer stürzte in den bayrischen Alpen in den Tod. Laut Polizei fand man seine Leiche bereits am Freitagnachmittag. Er hatte sich einen Tag zuvor auf den Weg nach Halblech gemacht, um weiter über die Kenzenhütte in Richtung Hochplatte zu wandern. Seitdem fehlte von dem 73-Jährigen jede Spur. Es wird vermutet, dass er auf einem schlammigen Weg den Halt verloren habe und anschließend in die Tiefe gestürzt sei.

Steinschlag verletzt zwei Bergsteiger schwer

Am Samstag saßen zwei Männer im Alter von 47 und 50 Jahren nach Angaben des Bayerischen Roten Kreuzes gerade an der Watzmann-Ostwand beim Brotzeitmachen, als sie von einem Steinschlag in die Tiefe gerissen wurden. Der massive Steinschlag aus etwa 300 Kubikmeter Fels hatte sich oberhalb des Schuttkares gelöst, wie Heimatzeitung.de berichtet.

Die beiden Männer aus Franken hatten keine Chance, aus der Steinschlagrinne zu entkommen und wurden mit in die Tiefe gerissen. Beide Wanderer wurden schwer verletzt und mit dem Hubschrauber in Kliniken gebracht, nur einer von ihnen soll bei Eintreffen der Rettungskräfte noch ansprechbar gewesen sein.

Aufgrund der Gefahr eines weiteren Steinschlags raten das Bayerische Rote Kreuz und die Polizei derzeit von einer Begehung der Watzmann-Ostwand ab.

Junger Kletterer stirbt bei Sturz

Im Allgäu ist am Freitag ein Kletterer abgestürzt und ums Leben gekommen. Der 19-jährige Kletterer war laut Berliner Kurier mit einem ein Jahr jüngeren Bekannten bei Burgberg unterwegs. Sein Begleiter kletterte am Burgberger Hörnle, ein knapp 1500 Meter hoher Berg, voran. Plötzlich löste sich ein Stein, an dem sich der 19-Jährige festgehalten hatte. Der frei kletternde, ungesicherte 19-Jährige stürzte zunächst etwa 20 Meter senkrecht ab, bevor er 30 weitere Meter in einer Rinne fiel, berichtete die Polizei. Dabei erlitt er tödliche Verletztungen.

Suche nach einem Deutschen

In den italienischen Alpen wird seit etwa einer Woche ein deutscher Wanderer vermisst. Der 66-Jährige war laut Stern.de in der Gegend zwischen dem Martelltal in der Provinz Bozen (Südtirol) und Valfurva (Provinz Sondrio) unterwegs. Insgesamt 35 Retter und ein Hubschrauber waren bei der Suche in bis zu 2900 Meter Höhe im Einsatz.

Das Südtiroler Internetportal Stol.it schreibt, dass im Nordosten Südtirols ein deutscher Wanderer abgestürzt und schwerverletzt ins Krankenhaus Bruneck eingeliefert worden sei. Die genaue Herkunft der beiden Deutschen ist noch nicht bekannt.

Text von mst

3 Kommentare

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Stefan

Min. ein Unfall fehlt noch. Nahe Arco ist am Sonntag ein Kletterer beim Abseilen abgestürzt und verstorben.

alpin.de

Hallo Kolja,

vielen Dank für den Hinweis! Der Kletterer war ungesichert unterwegs. Wir haben den missverständlichen Begriff Freeclimber ausgetauscht.

Beste Grüße
Matthias aus dem Alpin-Team!

Kolja

"Der 19-jährige Freeclimber " [...] "Der ungesicherte ..."

Also beim Freeclimbing ist man doch seilgesichtert. Beim Freesolo nutzt man keinerlei Sicherung. Ist der Arme jetzt aufgrund eines Sicherungsfehlers quasi ungesichert abgestürzt, oder ungesichert abgestürzt weil er einfach ohne Sicherung also Freesolo geklettert ist?