Fotogalerie zur Titelgeschichte unserer aktuellen ALPIN-Ausgabe

Dolomiten im Spätsommer: Lagorai-Trekking

"Trans-Lagorai" heißt die fünftägige Weitwanderung durch den westlichen Teil der Dolomiten. Eine traumhafte Trekkingtour für Abenteurer, Puristen, Romantiker und Einsamkeitssuchende.

Dolomiten im Spätsommer: Lagorai-Trekking
© Andreas Strauß

Einen pubertären Lümmel mit auf Bergtour zu nehmen, ist nicht jedermanns Sache. Schon gar nicht über mehrere Tage. Und schon gar nicht ungefragt. Dabei beginnt alles ganz harmlos: ein kurzer Foto-Stopp an den Laghi del Colbricon, einem romantischen Seenpaar im äußersten Westen der Lagorai- Gruppe. Eine halbe Stunde steigt man vom Rollepass auf. Genießer kommen über die Seen nicht hinaus, zischen ein Bier am Rifugio direkt am See und schauen zur schwarzen Pyramide des Colbricon hinauf.

Gipfelstürmer steigen die restlichen 700 Höhenmeter auf diese wunderbare Aussichtsloge auf Pala, Marmolada-Südseite und Rosengarten. Ja, an klaren Tagen sieht man bis zum Apennin. Abenteurer gehen weiter. Immer nach Westen. Fünf Tage. Oder länger. Fünf Tage dauert die Überschreitung der Lagorai-Kette vom Rollepass bis zum Passo Manghen, bekannt als "Trans-Lagorai", ein ruhiges Abenteuer in einem vergessenen Teil der Dolomiten.

Eine halbe Stunde auf dem Fünftages-Trek haben wir an den Seen also schon hinter uns, als wir Bruno kennenlernen. Einen Halbwüchsigen, der zum Rifugio gehört und ausgebüchst ist. Wie ein Wilder springt er in jede Wasserpfütze, versteckt sich zwischen Heidelbeerbüschen und taucht japsend wieder bei uns auf, schaut uns mit dunklen Unschuldsaugen an und jagt abermals davon. Es ist die pure Lebenslust! Oft ist er mit allen vier Pfoten in der Luft, die Schlappohren waagrecht im eigenen Fahrtwind.

Bruno ist ein Beauceron, ein Hirtenhund, mit dem Fell eines Dobermanns und dem Temperament eines Kugelblitzes. Bruno folgt aufs Wort. Aber nicht jedem. Definitiv nicht seinem Frauchen. Denn als wir am Rifugio vorbei wieder auf die Trans-Lagorai einschwenken, fordert sie ihn auf zu kommen. Die Hütte ist längst außer Sichtweite, da begleitet uns Bruno immer noch. Wir schicken ihn zurück. Wir jagen ihn bergab. Schimpfen. Strafen ihn mit Ignoranz. Aber in Sachen Dickschädel finden wir unseren Meister. Bruno bleibt uns.

Wie es mit Bruno und der Tour weitergeht lesen Sie in der September Ausgabe von ALPIN.

ALPIN 09/2015 ist ab dem 15. August im Zeitschriftenhandel oder in unserem Webshop erhältlich!

Neben der Titelstory über die Trans-Lagorai finden Sie unter anderem diese Themen im Heft:

  • Pustertal: Reinhold Messner neuestes Museum
  • Sextener Dolomiten von oben: Stille Gipfel bei den Drei Zinnen
  • Interview mit Messners Tochter: Leben mit dem Übervater
  • Ötztal erleben: Höhenweg mit Genußgarantie
  • Reichenhall steil: Pidinger Klettersteig Schritt für Schritt
  • ALPIN-Test: Bergjacken
  • Hütte des Monats: Neue Hörnlihütte - Matterhorn nur noch für Reiche?
  • Know-how: GPS für Bike
  • Familien-Urlaub: Flusswandern auf Korsika
  • Bike-Spaß: Pässe um Andermatt
  • Markt: Die Trends der OutDoor-Messe
  • Furchtbar schön: Ein Anfänger über seine schrecklich schöne Balmhorn-Tour

Text von Andreas Strauß

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