Mann stürzt vom Kleinen Watzmann

Erneut schwere Bergunfälle in den Alpen

Erneut starben bei Bergunfällen in den Alpen mehrere Menschen oder wurden schwer verletzt. Ein 64-jähriger Mann stürzte in den Tiroler Alpen ab und starb an den Folgen seiner Verletzungen - ähnlich erging es einem 76-jährigen am Kleinen Watzmann. Nur mit Glück überlebte hingegen eine Dreierseilschaft einen 250 Meter-Absturz am Großglockner.

Der Watzmann und die Barmsteine, zwei Kalkriffe über dem Salzachtal, an einem frühen Frühlingsmorgen.
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Am Freitag starb in den Tiroler Alpen ein 64-jähriger Mann aus Greiz bei einer Wanderung. Seine Gruppe verließ am Morgen die Kaunergrathütte (St. Leonhard) und wollte über den Cottbuser Höhenweg zum Taschachhaus wandern. Dies berichtet die Thüringer Allgemeine Zeitung Online unter Berufung auf rosenheim24.de.

Der Ostthüringer rutschte in einem schmalen Bereich aus und stürzte rund 200 Meter über felsiges Gelände ab. Er landete in einer mit Fels durchsetzten Rinne. Der Notarzt des Rettungshubschraubers konnte nur noch den Tod des Verunglückten feststellen.

Tödlicher Unfall am kleinen Watzmann

Am Sonntag kam ein 76-Jähriger im Watzmanngebiet bei einer Bergtour ums Leben, schreibt BGLand24.de. Der erfahrene Bergsteiger befand sich am Nachmittag mit einer Begleiterin beim Abstieg vom Gipfel des Kleinen Watzmannes in Richtung Mooslahnerkopf.

Nach bisherigen Erkenntnissen rutschte der Mann in einer Höhe von 1830 Metern auf einer geneigten und mit Schotter bedeckten Platte aus und stürzte etwa 30 Meter ab. Der Mann erlitt bei dem Sturz so schwere Verletzungen, dass er unmittelbar daran starb.

250 Meter-Absturz am Großglockner

Wie die Salzburger Nachrichten berichteten, hat eine Dreierseilschaft bereits am Donnerstag einen 250 Meter-Absturz am Großglockner in Osttirol mit zum Teil schweren Verletzungen überlebt. Die Männer im Alter von 38 bis 43 Jahren waren am Abstieg beim "Sattele" angekommen und wollten in das 40 Grad steile, teilweise vereiste Glocknerleitl eingestiegen.

Der 43-Jährige rutschte jedoch aus und riss seine beiden Kameraden mit. Das Trio überschlug sich mehrmals und stürzte bis zum sogenannten "Unteren Bahnhof" ab. Die Männer wurden von der Bergrettung Kals geborgen und mit Hubschraubern in Krankenhäuser geflogen.

Vermisster Bergsteiger

Ein 51-jähriger Deutsche trennte sich während einer mehrtätigen Bergtour in Osttirol von seiner Gruppe und wollte allein zu einer Hütte gehen. Dabei dürfte er sich im Gebiet des 3.104 Meter hohen Maurertörls verstiegen haben.

Ein Hubschrauber unterstützte die Suchmannschaften, die seit Samstagabend fieberhaft nach dem Mann suchten. Er wurde leicht unterkühlt aber unverletzt gefunden, schreibt die Tiroler Tageszeitung Online. Der Mann hatte Lichtzeichen gegeben, die von den Bergrettern bemerkt wurden.

27-Jährige stürzt in Gletscherspalte

Beim Wandern am Hallstätter Gletscher ist am Samstag eine ungesicherte Bergsteigerin (27) sieben Meter in eine Gletscherspalte gestürzt, berichtet Nachrichten.at. Die Frau stieg zusammen mit ihrer 26-jährigen Schwester über einen Klettersteig am so genannten „Randkluftanstieg“ zum Gipfel des "Hohen Dachstein" auf. Beide waren ohne Steigeisen und ungesichert unterwegs.

Nachdem sie aufgestiegen waren, rutschte die 27-Jährige unterhalb des Ausstieges aus und fiel in die Gletscherspalte. Ihre Schwester konnte sich hingegen mit letzter Kraft vor dem Abrutschen halten, teilte Christoph Preimesberger von der Bergrettung Hallstatt mit.

Warnung vergebens

Bergsteiger aus Tschechien, die sich ebenfalls am Klettersteig der Schulter befanden, hatten die ungesicherten Frauen kurz zuvor auf die drohende Gefahr aufmerksam gemacht. Sie sahen laut Polizei, dass die beiden Schwestern leicht vom eigentlichen Zustieg im vergletscherten Gelände abgekommen waren und sich dadurch direkt auf den Bergschrund zubewegten.

Die tschechischen Bergsteiger alarmierten die Bergrettung. Der Hüttenwirt der Seethalerhütte sowie ein zufällig anwesender Bergführer begannen, die junge Frau zu retten. Die 27-Jährige konnte laut eigenen Angaben frei stehen und war nicht eingeklemmt.

Ihre Schwester erlitt einen Schock. Beide wurden mit einem Notarzthubschrauber am Tau gerettet und zum Spital nach Schladming geflogen. Sie konnten das Krankenhaus nach ambulanter Behandlung wieder verlassen.

Am Hohen Brett schwer verletzt

Am Sonntagmittag ist laut Wochenblatt eine 54-jährige Frau nach einem Griffausbruch in der dritten Seillänge der Kletterroute "Quattro Statione" (5+) am Hohen Brett ins Seil gestürzt, wobei sie sich schwer am rechten Sprunggelenk verletzte. Zwei Bergretter wurden am 50 Meter langen Rettungstau zur Patientin geflogen. Die 54-Jährige wurde medizinisch versorgt und in die Kreisklinik Bad Reichenhall gebracht.

Quellen: Thüringer Allgemeine Zeitung Online, BGLand24.de, Wochenblatt, Tiroler Tageszeitung Online, Nachrichten.at, Salzburger Nachrichten

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