Sieben Viertausender in 24 Stunden

Auf Speed im Berner Oberland

Alle sieben Viertausender des Aletschgebietes binnen eines Tages besteigen - diese "Schnapsidee" konnten die beiden Skibergsteiger Beni Hug und Tony Sbalbi am 10. Mai realisieren.

Auf Speed im Berner Oberland
© Mammut

Am 10. Mai um 0:00 Uhr starteten die Ausdauerspezialisten ihre Speed-Begehung am Jungfraujoch. Die Route führte Hug und Sbalbi zunächst über Mönch (4108m) und Jungfrau (4156m) via Jungfraufirn weiter über das Grünegg- und Gross Grünhorn (4051m) sowie die Fiescherhörner (4032m/4051m).

Danach nahmen die beiden Schweizer den höchsten Gipfel der Berner Alpen, das Finsteraarhorn (4270m), in Angriff, um die Route schliesslich via Grünhornlücke mit dem zweithöchsten Gipfel der Region, dem Aletschhorn (4210m), abzuschliessen.

Hug und Sbalbi bewältigten auf ihren Tourenski insgesamt 7000 Höhenmeter und eine Strecke von rund 65 km - in gerade einmal 20 Stunden! Ihre Rekordtour hatten der Ultratrailrunner Beni Hug und sein Partner Tony Sbalbi - Bergführer und Trainer der Elite-Nationalmannschaft im Bereich Skitourenrennen vom Schweizer Alpen Club - von langer Hand vorbereitet.

Doch selbst bei minutiöser Planung tauchen bei einem solchen Projekt immer wieder Situationen auf, für die Intuition und Erfahrung unabdingbar sind.

Die grösste Herausforderung war laut den beiden Ausdauerspezialisten die vielen Grate trotz zunehmender Müdigkeit möglichst effizient und sicher zu begehen.

Das "Programm" von Beni Hug und Tony Sbalbi am 10. Mai 2015.
Das "Programm" von Beni Hug und Tony Sbalbi am 10. Mai 2015.
© Mammut

"Ein besonders kritischer Punkt war die Haslerrippe am Aletschhorn, da sich der obere Teil der Rippe als schlecht eingeschneit herausstellte. Dadurch mussten wir auf dem mit Geröll durchsetzten Kamm ausweichen, wo wir nicht immer guten Tritt fanden", so Hug in der Rückschau.

Sbalbi hatte nach dem Finsteraarhorn mit Krämpfen und einem Leistungsabfall zu kämpfen, um so glücklicher waren die beiden Profis, dass sie schlussendlich doch noch gemeinsam den letzten Gipfel erreichten. Über solch eine lange Strecke konzentriert und fokussiert zu bleiben, forderte den Athleten viel ab.

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