Zwei Millionen Euro teure Sanierung

"El Caminito del Rey" wiedereröffnet

"El Caminito del Rey" in El Chorro in Spanien galt vor allem aufgrund seiner Baufälligkeit lange Zeit als einer der gefährlichsten Wanderpfade weltweit. 14 Jahre lang war er nach tödlichen Unfällen geschlossen, kürzlich wurde der "Weg des Königs" aufwendig saniert und offiziell wiedereröffnet.

"El Caminito del Rey" wiedereröffnet
© Picture Alliance / dpa

Der "Caminito del Rey" ("Kleiner Weg des Königs") windet sich an teils senkrechten Wänden in etwa 100 Metern Höhe über dem Fluss Guadalhorce entlang. Der atemberaubende Weg wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut, um den Zugang zu einem Wasserkraftwerk zu gewährleisten. Auch König Alfonso XII wusste ihn zu bewältigen: Ihm zu Ehren kam der Weg zu seinem Namen.

Im Laufe der Zeit verfiel der "Caminito del Rey" und wurde dadurch extrem gefährlich. Es kam zu tödlichen Unfällen, nach denen sich die Lokalregierung im Jahr 2001 dazu veranlasst sah, den Steig zu schließen. Trotzdem wagten sich weiter Kletterer auf den Steig und veröffentlichten Videos davon im Internet.

Der Stadtrat von Malaga stellte schließlich über 2.000.000 Euro für eine umfangreiche Sanierung des Weges zur Verfügung, der am 28. März offiziell wiedereröffnet wurde.

Schrecken verloren?

Seinen früheren Schrecken scheint der Weg laut "Spiegel Online" zwar verloren zu haben - so schreibt das Onlineportal: "gemütlich spaziert eine Gruppe von Journalisten über den Bohlenweg, der oberhalb des alten Pfades verläuft". Dennoch bleibt ein gewisses Risiko, das auch auf der offiziellen Homepage ausdrücklich betont wird:

Eine Wanderung auf dem "Camino del Rey" bleibt ein aufregendes Erlebnis.
Eine Wanderung auf dem "Camino del Rey" bleibt ein aufregendes Erlebnis.
© Picture Alliance / dpa

"Die Klettersteige, die Hängebrücke auf 105 Meter und die steilen Felswände werden bei vielen Besuchern einen unvermeidbaren Anflug von Höhenangst hervorrufen. Die Höhe, und vor allem die Enge des Weges an einigen Stellen, machen den Caminito deshalb zu einem gefährlichen Wanderweg. […] Die Umgebung und die speziellen Gegebenheiten des Weges führen dazu, dass von ihm ein gewisser Risikofaktor ausgeht und dem Besucher eine gewisse physische Fitness abverlangt. […] Die Besucher riskieren keinesfalls ihr Leben, dennoch muss man sich im Klaren darüber sein, dass der Weg einen tiefen Eindruck beim Besucher hinterlassen wird. Dies ist gleichzeitig die größte Anziehungskraft, die vom Caminito del Rey ausgeht.“

Die Bauarbeiten am neuen Steig führten spezialisierte Arbeiter durch, die in Kletterausrüstung am Fels hängend Holz und Metall in 100 Metern Höhe an die Wand montierten, heißt es bei "Spiegel Online". Das Material wurde dabei mit dem Helikopter geliefert. Glasplatten erlauben nun auch den direkten Blick nach unten.

Wer sich auf den "Caminito del Rey" wagen möchte, muss sich unter www.caminitodelrey.info vorher anmelden und für den Trip sechs Euro bezahlen. Maximal 600 Wanderer werden pro Tag auf den insgesamt 7,7 Kilometer langen Weg gelassen, dessen Klettersteigabschnitte 2,9 Kilometer betragen. Für die Tour sollte man etwa vier bis fünf Stunden veranschlagen.

Bereits eine Woche nachdem die offizielle Internetseite online gegangen ist, haben sich über 32.000 Wanderer für den "Caminito del Rey" angemeldet.

Text von Matthias Stiel

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