Am 19. September 1991 war der „Mann aus dem Eis“ entdeckt worden. Die Weltsensation zog die Menschen in ihren Bann, und die Mumie wurde immer wieder zum Objekt wissenschaftlicher Untersuchungen. Über drei Millionen Menschen haben Ötzi, einen Mann in den Vierzigern, im Bozener Museum besucht.
Welches Bild von ihm entstanden ist und welche Rolle die Medien dabei spielten, gehört mit zu den Themen, die von seiner „Geburtstagsausstellung“ (bis 15. Januar 2012) angerissen werden. Und das auf vier Etagen und einer Schaufläche von 1200 Quadratmetern.
Mann in grau
Wie sah Ötzi aus? Diese Frage wurde mit am häufigsten gestellt und soll durch die neue Rekonstruktion jetzt bestmöglich beantwortet werden. Im Auftrag des Museums haben die niederländischen Zwillinge Alfons und Adrie Kennis Ötzis Antlitz nach wissenschaftlichen Vorlagen und mit Computerhilfe naturalistisch neu erschaffen: Zottelig, faltig und leicht grau, aber gut gebaut und muskulös soll er ausgesehen haben.
Life. Science.Fiction.Reality
Die Themenschwerpunkte der Ausstellung sind den einzelnen Etagen zugeordnet und werden schon im Titel verraten. An erster Stelle steht dabei das Leben – Life – in der Kupferzeit. Aber auch die neuesten Forschungsergebnisse (Sciene) ebenso wie Kuriositäten (Fiction) und das Nachdenken über die beiden zwei Jahrzehnte des Mediengeschehens (Reality) rund um Ötzi werden in dem Archäologiemuseum beleuchtet.
Neben der Ausstellung können Ötzi-Begeisterte auch an der Reihe „17.31 Blick.Punkt“ teilnehmen. Das sind diverse Veranstaltungen mit Kuratoren, Planern, Wissenschaftlern und Technikern.
Außerdem werden Workshops sowie Führungen in verschiedenen, ungewöhnlicheren Sprachen wie Hindi oder Urdu angeboten. Höhepunkt wird das „Geburtstagsfest“ am 19. September sein, dem Tag der Entdeckung Ötzis in den Alpen.
Quelle: DPA Weitere Meldungen zu diesem Thema auf alpin.de:
175.000 Euro für Ötzi-Fund Der Mann vom Similaun starb durch einen Pfeil Website mit einmaligen Aufnahmen von Ötzi online