"Moonwalk" erstbegangen

Längste Eisroute Österreichs: Leichtfried und Purner erfolgreich

Die Verhältnisse müssen stimmen. Mehr noch! Sie müssen perfekt sein, damit aus dem kleinen Rinnsaal zwischen Hoher Warte (2943m) und Sagwand (3227m) in den Zillertaler Alpen eine gut 900 Meter lange Eisspur wird. Albert Leichtfried und Benni Purner haben über ein Jahr auf diesen Moment gewartet - und dann zugeschlagen.

Längste Eisroute Österreichs: Leichtfried und Purner erfolgreich
Ein Traum aus Eis: Benedikt Purner in "Moonwalk" (Foto: Albert Leichtfried).
Ein Traum aus Eis: Benedikt Purner in "Moonwalk" (Foto: Albert Leichtfried).

Nachdem das Duo im vergangenen Jahr die magische Linie im Valsertal entdeckt hatten, hieß es erstmal Geduld bewahren. Immer wieder kehrten die Seilpartner an den Ort der Begierde zurück, um die Verhältnisse zu prüfen. Jedesmal mussten sie unverrichteter Dinge den Heimweg antreten.

Anfang Dezember 2009 war es dann endlich soweit, die Bedingungen waren perfekt. Nach zweistündigem Zustieg mit Skiern erreichten Albert Leichtfried und Benedikt Purner den Einstieg zu ihrer Traumlinie. Gut 14 Stunden später hatte sie der Talboden wieder - die Erstbegehung der wohl längsten Eisroute (WI6/M7) Österreichs mit im Gepäck.

Dass die beiden Profibergsteiger ihre Route "Moonwalk" tauften, ist nicht so sehr dem kürzlich verstorbenen King of Pop geschuldet, als vielmehr der Tatsache, dass Zu- und Abstieg bei Mondlicht erfolgten.

Auf Leichtfrieds Spuren

Encore: Benedikt Purner wiederholt erstmals die schwere Mixed-Route von Albert Leichtfried (Foto: Klaus Kranebitter, austrialpin).
Encore: Benedikt Purner wiederholt erstmals die schwere Mixed-Route von Albert Leichtfried (Foto: Klaus Kranebitter, austrialpin).

Gut ein Jahr nachdem Albert Leichtfried mit "Encore" (M12/M13), einer extrem schwierigen Mixroute, in der Eiskletterwelt für einiges Aufsehen gesorgt hatte, schaffte sein damaliger Sicherungspartner Benedikt Purner nun die erste Wiederholung.

"Ein super Tag - nicht nur habe ich es zum ersten Mal durch diese üble Passage geschafft, ich konnte auch gleich mit viel Biss auf den Metern danach meine erste Rotpunktbegehung machen. Die perfekte Eröffnung der Mixed- und Eisklettersaison für mich".

"Die Bewegungen sind derart komplex, dass ich mich jedes Mal wie ein Kokon im Seil verwickelte und dann aufgeben musste. Das macht diese Route so einzigartig, es muss nicht nur die körperliche Leistung passen, sondern auch das Seilhandling", kommentierte ein hocherfreuter Benedikt Purner seine Leistung.

Ein Erfolg, dem ihn sein Sicherngspartner von Herzen gegönnt haben dürfte. Sein Name? Albert Leichtfried!

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