Zurück von erster Akklimatisationstour

Gerlinde Kaltenbrunner: Alles nach Plan am K2

Gerlinde Kaltenbrunner und David Göttler sind wohlbehalten von ihrer ersten Akklimatisationstour am K2 ins Basislager zurückgekehrt. Über die Cesen-Route stiegen die beiden Alpinisten bis auf eine Höhe von 6350m Meter. Hier verbrachten sie zwei Nächte ehe sich das Doppel wieder an den Abstieg machte. Lesen Sie hier den Bericht von Gerlinde Kaltenbrunner im Wortlaut:

Gerlinde Kaltenbrunner: Alles nach Plan am K2
Ausgesetzt: Der 1. Lagerplatz auf 5850m (Photo: D. Göttler)
Ausgesetzt: Der 1. Lagerplatz auf 5850m (Photo: D. Göttler)

Schon zwei Tage vor unserem Aufbruch standen die Rucksäcke fertig gepackt im Mannschaftszelt. Nach dem Unfall war ich froh, noch einen Tag für mich zu haben . Die Nacht bevor es losging schlief ich gut, munter wurde ich erst, als mir Karim Ullah- unser Küchenassistent- um 4.00 Uhr früh eine Tasse Zitronentee ins Zelt reichte. Sofort war ich hellwach und freute mich, dass es nun losgehen konnte.

Am 26. Juni, nach dem Frühstück bewegten wir uns zum Einstieg der Cesen Route, der nur ca. 20 Minuten von unserem Basislager entfernt liegt. Drei Nächte wollten wir zur Akklimatisation am Berg verbringen. Die erste auf ca. 5850m, die zweite und dritte Nacht auf 6350 m - an dem Platz, wo wir in 2007 unsere Zelte aufgestellt hatten.

Gerlinde Kaltenbrunner im Aufstieg am K2.
Gerlinde Kaltenbrunner im Aufstieg am K2.

Beide Lagerplätze sind sicher vor Steinschlag und Lawinen, klein und sehr ausgesetzt. Diese Ausgesetztheit gilt wohl für die gesamte Cesen Route. Das sehr bescheidene Wetter ließ während des Aufstieges und auch bei den Lagerplätzen nur kurze, dafür unglaublich beeindruckende Tiefblicke bis ins Basislager zu.

Arbeitet sich nach oben: Gerlinde Kaltenbrunner auf ca. 6000m (Photo: D. Göttler).
Arbeitet sich nach oben: Gerlinde Kaltenbrunner auf ca. 6000m (Photo: D. Göttler).

Am zweiten Abend auf 6350 m riss es sogar für kurze Zeit richtig auf, sodass wir bis zum Concordia Platz sehen konnten! Wir beide waren die Einzigen dort oben und einmal mehr spürte ich, wie großartig und respekteinflößend, wie kräftezehrend und gleichzeitig Energie spendend diese Bergwelt ist.

Letzte Nacht stürmte es auch hier im Basislager und ein wenig Neuschnee kam dazu. Unser Küchenzelt erwies sich als nicht wirklich winterfest, aber morgen schon soll sich ja das Wetter wieder bessern. Für unsere nächste Akklimatisation brauchen wir unbedingt besseres Wetter, vor allem weniger Wind, denn dann möchten wir bis auf ca. 7200m aufsteigen.

Steile Sache: David Göttler in Eisrinne auf 6100m (Photo: G. Kaltenbrunner).
Steile Sache: David Göttler in Eisrinne auf 6100m (Photo: G. Kaltenbrunner).

Heute startete Ralf von Frankfurt nach Islamabad. In etwa 14 Tagen sollte er hier bei uns im Basislager eintreffen. Ich freue mich sehr darauf!

Euch wünsche ich noch eine angenehme Woche und bis bald! Liebe Grüße aus dem Basislager

Gerlinde

Text: Gerlinde Kaltenbrunner

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