Todesursache geklärt

Der Mann vom Similaun starb durch einen Pfeil

Am 19. September 1991 fand das Nürnberger Bergsteigerehepaar Erika und Helmut Simon am Hauslabjoch, unweit der Similaunhütte in den Ötztaler Alpen, eine mumifizierte Leiche, die später als "Ötzi" weltweit bekannt werden sollte. Seitdem wurden immer wieder verschiedene Varianten diskutiert, woran der Mann vom Similaun vor über 5000 Jahren gestorben ist. Nun sind sich Forscher sicher: Ötzi wurde durch einen Pfeilschuss getötet.

Der Mann vom Similaun starb durch einen Pfeil
Einschussloch: Mit einem Stab ist in "Ötzis" Schulter die Stelle gekennzeichnet, an der der Pfeil eindrang. Bild: dpa.
Einschussloch: Mit einem Stab ist in "Ötzis" Schulter die Stelle gekennzeichnet, an der der Pfeil eindrang. Bild: dpa.

"Er hat diesen Pfeilschuss nur kurze Zeit überlebt", sagte Professor Andreas Nerlich, Leiter eines Forscherteams der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität. Nachdem er getroffen wurde sei Ötzi innerhalb weniger Minuten bis einiger Stunden innerlich verblutet, da eine Schlagader verletzt wurde.

Neben der Pfeilverletzung weist die mumifizierte Leiche eine Schlagverletzung auf. Dies schließen die Forscher aus einer kleinen Verfärbung der Haut unterhalb des Einschussloches. Dieser Schlag könne auch von einem Stein aus einer Schleuder herrühren, sagte Nerlich.

Offenbar, so der Schluss der Forscher, wurde Ötzi verfolgt und gezielt ermordet: "Die Verletzungen lagen nur ein paar Zentimeter auseinander und sind kurz hintereinander erfolgt. Ein starkes Indiz dafür, dass ihn jemand töten wollte", so Professor Nehrlich.